PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetsklinikum Mannheim (11/2023 bis 2/2024)

Station(en)
27-2 und 27-3
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Mein typischer Tag in der Dermatologie am Universitätsklinikum Mannheim begann um 8:00 Uhr mit den Blutentnahmen. Während die AssistenzärztInnen sich um die Entlassungen kümmerten, war ich schon mitten in den Vorbereitungen für den Tag. Ab 8:45 Uhr starteten wir dann mit der Visite. Hier durfte ich oft meine eigenen PatientInnen betreuen, ihnen Fragen zum aktuellen Gesundheitszustand stellen, die neuesten Untersuchungsergebnisse mitteilen und den weiteren Therapieplan besprechen. Das war eine großartige Gelegenheit, direkt am Behandlungsprozess teilzunehmen und mein Wissen in der Praxis anzuwenden.

Besonders lehrreich waren die Chefvisiten, die dienstags und donnerstags stattfinden. Diese waren nicht nur eine Gelegenheit, unsere eigenen PatientInnen vorzustellen, sondern wurden auch als Lehrvisiten gestaltet. Der Chefarzt nahm sich die Zeit, uns ausführlich verschiedene Hauterscheinungen und Krankheitsbilder zu erklären. Dabei wurden wir PJlerInnen oft direkt befragt, was unser klinisches Denken forderte und uns half, unser Wissen zu erweitern. Diese Visiten waren eine echte Bereicherung und halfen, das Gelernte nachhaltig zu verankern.

Nach den Visiten wurden die Neuaufnahmen des Tages unter den ÄrztInnen verteilt. Hier hatte ich die Möglichkeit, pro Tag mindestens einen Patienten oder eine Patientin selbstständig aufzunehmen. Das bedeutete, eine vollständige Anamnese zu erheben, eine körperliche Untersuchung durchzuführen, Blut abzunehmen, notwendige Untersuchungen anzumelden und Arztbriefe zu schreiben. Ich durfte auch Fragebögen ausfüllen und kleinere Prozeduren selbst durchführen, wie Abstriche zu entnehmen oder im Rahmen der Hyposensibilisierung Medikamente zu verabreichen – zum Beispiel die subkutane Injektion von Wespen- oder Bienengift.

Vor der Mittagspause stellten wir dann die Neuaufnahmen dem oder der jeweiligen Stationsoberarzt oder -ärztin vor. Hier wurde das weitere Vorgehen für die PatientInnen besprochen. Oft hatte ich die PatientInnen vorher auch schon dem Stationsarzt oder der Stationsärztin vorgestellt. Diese regelmäßigen Feedback-Runden bei verschiedenen Teammitgliedern waren äußerst hilfreich und ermöglichten eine kontinuierliche Verbesserung meiner Fähigkeiten im Umgang mit dem täglichen Stationsbetrieb. Selbst wenn man kein Interesse hat in dem Fach später zu arbeiten, bietet das PJ in der Dermatologie in Mannheim eine echt gute Gelegenheit, sich im Klinikalltag zurechtzufinden und grundlegende ärztliche Fähigkeiten zu trainieren.

Der Nachmittag war oft durch die Aufnahme von NotfallpatientInnen geprägt. Häufig kamen PatientInnen mit Skabies, Herpes Zoster oder Erysipel auf die Station. Auch hier konnte ich wieder aktiv an der Patientenversorgung teilnehmen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Besonders angenehm war, dass donnerstags immer der kurze Tag der Woche war, was ein wenig Erleichterung in den sonst so vollen Alltag brachte :)

Mittwochs startete der Tag immer mit einer Fortbildung für das gesamte Klinikteam, bei der verschiedene Themen behandelt wurden. Die Vortragenden gaben sich große Mühe, interessante und praxisnahe Inhalte zu präsentieren, was die Sitzungen sehr bereichernd machte. Am Freitagmittag wurde dann immer ein spannender Fall vorgestellt, der zusammen diskutiert wurde. Während dieser Besprechungen wurden wir PJlerInnen und die AssistenzärztInnen aufgefordert, die Hauteffloreszenzen zu beschreiben und mögliche Differentialdiagnosen zu nennen. Oft führte die Diskussion zu unerwarteten Wendungen, was die Sitzungen besonders einprägsam machte.

Das Verhältnis zu den OberärztInnen und AssistenzärztInnen war durchweg positiv und kollegial. Die Hierarchien waren flach, und wir wurden stets auf Augenhöhe behandelt. Das gesamte Team war sehr freundlich und zeigte großes Interesse daran, uns etwas beizubringen. Regelmäßiges Teaching durch die Teammitglieder führte dazu, dass ich aus dem ganzen Quartal viel mitnehmen konnte. Diese offene und unterstützende Atmosphäre machte den Arbeitsalltag nicht nur produktiv, sondern auch sehr angenehm.

In meiner Zeit auf der Station sah ich eine große Vielfalt an Krankheitsbildern. Neben den klassischen dermatologischen Erkrankungen wie Psoriasis oder atopischer Dermatitis hatten wir auch seltenere Fälle, die eine besondere Herausforderung darstellten. Eine Patientin kam beispielsweise mit einer Mycobacterium marinum-Infektion, deren Diagnosefindung wirklich nicht einfach war und uns vor interessante klinische Herausforderungen stellte.

Während meines Quartals rotierte ich zunächst auf die konservative Station und später auf die operative Station. Die Schwerpunkte beider Stationen haben sich inzwischen etwas vermischt, was für zusätzliche Abwechslung sorgt. Ein absolutes Highlight war die Rotation in den dermatologischen OP. Hier konnte ich von einer besonders intensiven Betreuung profitieren. Das OP-Team war außergewöhnlich freundlich und motiviert, uns aktiv in die Eingriffe einzubeziehen. Schon nach kurzer Zeit durfte ich eigene kleine Eingriffe wie Hautbiopsien durchführen. Ich hatte hier mehr Gelegenheiten zum Nähen und Schneiden als in meinem gesamten chirurgischen Quartal an einer anderen Klinik. Der Zusammenhalt im OP-Team war spürbar und es hat einfach Spaß gemacht, ein Teil davon zu sein. Im OP sieht man eine breite Palette von Behandlungen, darunter Exzisionen, Defektdeckungen mit verschiedenen Plastiken, Lasertherapie und Abszessspaltungen.

Alles in allem war das Wahlfach in der Dermatologie eine super tolle und prägende Erfahrung. Ich konnte viele Eindrücke sammeln und wichtige Kompetenzen für meine zukünftige Tätigkeit als Arzt entwickeln. Die Kombination aus praktischen Erfahrungen, einer kollegialen Teamatmosphäre und hochwertiger Betreuung machte es zu meinem besten Quartal bisher. Ich kann das Wahlfach in der Dermatologie am Universitätsklinikum Mannheim allen, die auf der Suche nach einer besonders guten PJ-Erfahrung sind, nur wärmstens empfehlen!
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Poliklinik
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
430

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1