PJ-Tertial Pädiatrie in Klinikum Freudenstadt (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
Normalstation, Neo-Intensiv, Ambulanz
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Die Pädiatrie hat eine Normalstation mit 15 Betten, eine Neo-Intensiv mit 7 Betten und 24/7 Ambulanz. Das Team ist mit 5 Assistenzärzten, 2 Oberärztinnen und dem Chefarzt recht klein und sehr familiär.
Die Arbeitszeiten sind 8- 16.30 Uhr, ich habe aber auch oft Dienste (Wochenende 8-20 Uhr, Nachtdienste 19.30-8.30 Uhr, Tagdienste 9.30-20 Uhr) mitgemacht. Dies war komplett freiwillig, ich habe einfach sehr viel in den Diensten gelernt und hatte großen Spaß daran.
Die Pädiatrie hat mir super gefallen, es war wirklich eine großartige Erfahrung! Ich kann nur jedem von Herzen empfehlen hier sein PJ-Tertial zu machen!

Als PJler bist du 1 Monat auf der Normalstation, 1 Monat auf Neo-Intensiv inklusive Kreißsaal, 1 Monat in der Ambulanz eingeteilt und den Ort des letzten Monats darfst du frei wählen. Da in meiner PJ-Zeit 2 neue Assistenzärzte angefangen haben, bin ich häufiger mal zwischen den Stationen hin- und hergesprungen und habe viele Dienste gemacht, um viel selber machen zu können.

Ich wurde super eingearbeitet und habe alles gezeigt bekommen und bin erstmal viel mit den AÄ mitgelaufen. Mit der Zeit durfte ich sehr viel selbstständig machen und habe mich trotzdem nie überfordert gefühlt. Auf der Normalstation hatte ich eigene Patienten, durfte nach einiger Zeit die Visite leiten, Medikamente unter Kontrolle ansetzen und durfte die BEs in allen Altersklassen machen. Ich habe Arztbriefe geschrieben, Therapiepläne entworfen und unter Aufsicht Patienten- bzw. Elterngespräche geführt. In der Klinik werden alle wichtigen, häufigen, allgemeinpädiatrischen Krankheitsbilder behandelt.

Man darf suprapubische Blasenpunktionen und Lumbalpunktionen (gabs bei mir leider keine) unter Anleitung durchführen.
Auch Sonografie des Schädels, Hüft-Sonos und Abdomen-Sonos kann man regelmäßig machen. Wenn es etwas Spannendes gab, wurde man angerufen und konnte jederzeit zwischen den Stationen switchen.

In der Ambulanz durfte man erstmal alleine zu den Patienten, hat den Fall mit einem AA besprochen und dieser hat dann das Kind immer noch mal kurz begutachtet. Man konnte also sehr selbstständig arbeiten und dadurch sehr viel lernen.

Auf der Neo-Intensiv liegen Neugeborene ab der 32. SSW, die nur selten schwer krank sind. Leider waren in meinem Tertial nicht besonders viele Kinder auf der Neo, ansonsten gibt es dort schon auch mal beatmete und kompliziertere Fälle. Man kann zu allen Sectios (oder Geburten mit Komplikationen bei der die Anwesenheit eines Kinderarztes benötigt wird) mitgehen und die Untersuchungen/Maßnahmen unter Beobachtung dann teilweise auch selbstständig durchführen.
Ich habe viele U1 und U2 (mit Oberärztin) gemacht.
Die Blutentnahmen durfte man von Anfang an probieren; bei den Neugeborenen fängt man mit den Stoffwechselscreenings an, um die BE zu üben, bevor man dann auch dort probieren darf, Zugänge zu legen.
Bei Verlegungen in andere Kliniken konnte man auch mal im RTW mitfahren.

Es gibt 3 Übergaben pro Tag, an denen man als PJler auch sehr ernst genommen wird und immer seine Meinung sagen darf. Man stellt dort auch seine eigenen Patienten und Neuaufnahmen vor und hat ein sicheres Gefühl, da man ständig kontrolliert wird und nachfragen kann.

Die Pflege auf der Normalstation und Neo ist richtig toll und man kann jederzeit um deren Hilfe bitten und wird immer mit Respekt behandelt und ernst genommen.

Ich war eine Woche im Sozialpädagogisches Zentrum, dies kann ich auch jedem empfehlen. Dort wurden unter anderem Autismus-, ADHS-, Intelligenz- und Verhaltensauffälligkeiten - Testungen durchgeführt. Ich durfte auch einige Erstgespräche eigenständig bei den älteren Kindern führen. Man bekommt einfach nochmal einen ganz anderen Einblick in die Kinder- und Jugendmedizin.

Ich wurde als vollwertiges Mitglied ins Team aufgenommen und habe mich unglaublich wertgeschätzt und wohl gefühlt.

Allgemeines:
Die Organisation des PJs ist super, Frau Brühler (PJ-Beauftragte des Hauses) und Frau Seeger (Administration) sind richtig klasse und immer bemüht, einem das PJ so angenehm wie möglich zu machen. Man kann sich mit jeder Frage an die beiden wenden und jedes Problem wird zu beheben versucht. Am ersten Tag bekommt man direkt einen IT-Zugang, eigenes Telefon, Spindschlüssel, Führung durchs Haus und wird direkt willkommen geheißen.
Der PJ-Unterricht findet mehrfach pro Woche statt und ist verpflichtend. Er ist immer für alle PJ-Studierende und variiert zwischen Chirurgie, Innere, Pädiatrie und Gynäkologie und manchmal auch Neuro/Anästhesie. Der Unterricht fällt selten aus und ist größtenteils auch sehr gut. Es gibt auch praktische Skills- Einheiten (Nähkurs, EKG, Sono, Echo), die sehr hilfreich sind.

Klinikum Freudenstadt ist ein kleines Haus, familiär, jeder kennt jeden. Die Klinik liegt direkt neben dem Wald, man kann also gut nach der Arbeit wandern/Mountainbiken, der Freizeitwert ist hoch. Außerdem kann man 3x /Woche kostenlos ins Panoramabad. Das Personalwohnheim ist für PJler kostenlos, man hat seine eigene Kochnische und Bad und ein großzügiges Zimmer (ca. 25m2). Es ist aus den 70er Jahren und damit nicht mehr so toll, aber es ist für die Zeit vollkommen in Ordnung. Die Aussicht ist der Hammer! Das Mittagessen ist umsonst, Parkplätze werden kostenlos gestellt und man bekommt 450 Euro Aufwandsentschädigung und kommt damit ganz gut über die Runden.
Bewerbung
Intern Uni Tübingen
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
EKG
Nahtkurs
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
EKGs
Notaufnahme
Braunülen legen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Punktionen
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1