Ich habe sowohl mein zweites als auch letztes Tertial in Fürstenfeldbruck gemacht und ich muss sagen ich bin echt zufrieden. Im Großen und Ganzen ist jeder Assistenzarzt, Oberarzt, Chefarzt, Pfleger, etc mega nett zu einem! Sowas war ich gar nicht gewohnt! Man wurde nie klein gemacht sondern immer geschätzt da zu sein und zu helfen. Je nachdem welchen Assi man gerade hat, darf man mal mehr und mal weniger machen. Ein großes Plus hat die Klinik: sie hat ein Blutabnahmesienst. Ich musste also nur Notfall BEs oder BEs die der dienst nicht geschafft hat abnehmen. Dadurch hatte ich so viel zeit bei der Visite dabei zu sein, diese teilweise selbst zu führen, fragen zu stellen, zu lernen und anderweitig auszuhelfen. Im allgemeinen darf man auch, wenn man nicht gerade was anderes zu tun hat, jederzeit in die Funktion gehen. Man lernt in Bruck auf jeden fall ganz viel praktisches Handwerck. Eine wichtige Aussage noch: nach diesem Tertial fühle ich mich wirklich bereit als Assistenzärztin auf einer Station anzufangen!
In der Inneren war ich eingeteilt in der Kradiologie, Gastroenterologie (darunter auch 1 Woche Palliativ) und Notaufnahme.
Die Kardiologie war von allen zwar die "schlimmste" Abteilung, was aber nicht heißt dass sie schlecht war. Man muss jedoch dazu sagen, dass ich sehr viel Eigeninitiative ergriffen hab. An Tagen wo ich echt nicht motiviert war saß ich nur dumm da. An anderen Tagen war ich dafür erster Assistent im Herzkatheter oder hab eine TTE gemacht. Auch Pleuradrainagen durfte ich so einige Male selbst legen. Kardiologie war von allen Abteilungen am anstrengsten weils da so viel zu tun gab und man den stress der Ärzte mitbekommen hat. Die Oberärzte sind zu den PJler ganz nett, untereinander zicken die sich aber gern an, was einerseits entertaining andererseits auch anstrengend ist. Die Assistenzärzte haben sich oft gewechselt, was bisschen doof war weil einige mich viel machen liesen, während andere mir nichts zugetraut hatten.
Meine zweite Station war die Gastro, die nach meinem Einstieg durch die Kardio echt entspannend war. Es kann auch daran liegen, dass ich Gastro im allgemeinen spannender finde als Kardiologie. Allgemein war sie auch viel organisierter und netter als die Kardio. Ich war sehr oft bei der Gastro- und Koloskopie dabei und irgendwann durfte ich dann auch selbst ultraschallen.
Die Palliativstation gehört quasi zur Gastro dazu. Da sind die liebsten Pfleger von allen! Länger als eine Woche würde ich jedoch nicht dahin gehen, da es sonst zu langweilig wird, da man auf der Station nicht wirklich was tun kann. Man lernt aber echt viel über Palliativmaßnahmen.
Das Beste zum Schluss: Notaufnahme!
Man übernimmt einen Patienten und macht dann quasi alles alleine. Natürlich muss man das dann aber mit einem arzt besprechen und kann jederzeit bei Fragen sich bei einem melden. Die Oberärzte und der Chefarzt arbeiten quasi als Assistenzarzt mit und sind ständig an etwas erklären und ermutigen einen! Ich hab von den vorherigen PJler gehört, dass einige nur 1 Woche da sein durften. Ich konnte zum Glück zwei wochen da sein. Schaut, dass ihr euch auch die zwei Wochen einteilen lässt!
Als Vergütung bekam ich 300 Euro im Monat und kostenloses Mittagessen. Das Essen ist für ein Krankenhausessen echt nicht schlecht und es gibt ne Salatbar. Jeden Dienstag musste ein PJler von uns ein Fall im Sinne eines Case Reports vorstellen und jeden Mittwoch oder Donnerstag gabs eine Fortbildung von den verschiedenen Stationen. Die Fortbildungen waren mal mehr mal weniger interessant und manchmal vielen die leider auch aus. Im allgemeinen durfte ich auch öfters früher nach Hause gehen wenn nichts mehr zu tun war.
Im Großen und Ganzen kann ich Fürstenfeldbruck echt empfehlen. Klar, es ist nicht perfekt, ich hab mich v.a. in der Kardio öfters mal aufgeregt, aber ich glaub perfekt ist keine Klinik. Wenn ich mir so anhöre was andere Pjler in anderen Kliniken so machen und sich anhören müssen, finde ich, dass ich mit Bruck eine sehr gute Wahl getroffen hab!