Ich habe mein Wahlfach "Pädiatrie" als externe Studentin an der Essener Uniklinik verbracht weil ich gerne nochmal an ein großes Haus mit u.a. Schwerpunkt "Hämato/Onko" wollte um mir klar darüber zu werden, ob ich mir Pädiatrie als Fachrichtung vorstellen kann.
Ich durfte Wünsche bzgl. meiner Einteilung auf die verschiedenen Stationen äußern und begann zunächst auf der K2, einer gemischt gastroenterologischen und neurologischen Station. Ich wurde super lieb in das damalige Team aus Assistenzärzt*innen integriert und man half mir die durchaus komplizierten Orga-Vorgänge (PC-Zugänge, ID-Karten, Kleidung) zu durchlaufen und führte mich schnell in den Stationsalltag und die dazugehörigen Abläufe ein. Täglich gab es lange, sehr patientennahe Visiten mit der Oberärztin auf denen man viel mitnehmen konnte. Schnell wurde mir der Zahn gezogen hier viel über allgemeine Pädiatrie zu lernen, dafür bin ich jetzt Spezialistin bzgl. Alagille-Syndrom und Lebertransplantationen bei Kindern :) Auf dieser Station durfte ich sehr selbstständig arbeiten und viele Aufgaben erledigen, die auch die Assistenzärztinnen erledigten (Aufnahme, Untersuchungen, Blutentnahmen, Zugänge, eigene Patienten, Doku, Untersuchungen anfordern, Briefe anlegen etc.) und trotzdem hab ich mich nie damit alleingelassen gefühlt. Wie das halt so ist steht und fällt die Arbeitsathmosphäre mit den Assistenzärztinnen und als hier nach ein paar Wochen ein Wechsel stattfand, war alles gleich nur noch halb so nett, da muss man auch ein bisschen Glück haben. Insgesamt hat mich diese Station v.a. wegen des patientennnahen Arbeitens überaus positiv überrascht
Danach war ich zwei Wochen auf der K4, einer neonatologischen "Aufpäppelstation". Hier ging alles sehr geruhsam zu, was aber nach sechs Wochen Gewusel auf der K2 auch mal ganz angenehm war. Auch hier war das Team sehr nett und ich durfte den Hebammen beim Füttern und Pflegen der Babys zur Hand gehen und von ärztlicher Seite wenn nötig Blut abnehmen und die Babys untersuchen. Sicher eine gute Station um ein Gefühl für die Basics des Baby-Handlings zu bekommen.
Die letzten acht Wochen verbrachte ich auf der Kinderonkologie. Hier bestand der Tag aus fixem in die Zimmer huschen um kurz die Patient*innen zu sehen, langer Kurvenvisite und danach v.a. administrativem Kram. Man unterscheidet hier nochmal zwischen Stations- und Technikdienst. Letzterer macht i.d.R. die Aufnahmen und anstehende LPs, KMPs, Portanstechen, Aufklärungen etc. Man ist v.a. auf Station, kann aber auch mal beim Technikdienst mitlaufen oder mal ein paar Tage in den Sprechstunden der Ambulanz zuschauen. Auch hier gab es nette Teams, das auf Station wurde u.a. durch Iva, die gute Seele der Station zusammengehalten. Sie traut sich auch temperamentvolle Fachärztinnen liebevoll aber bestimmt in ihre Schranken zu weisen und sorgt so für eine gute Balance.
Alles in allem ein schönes Tertial, es sollte einem nur bewusst sein, dass man hier viel "spezielle Medizin" sieht und dass viele einzelne Teilbereiche wie z.B. jede Sono-Untersuchung oder LP "ausgelagert", das heißt nicht direkt auf Station und damit nicht als Teil deines Arbeitsalltags gemacht werden.
Bewerbung
Ich habe mich als externe Studentin bei Frau Bischoff beworben. Sie ist für die PJ-Koordination zuständig und fordert alle nötigen Unterlagen hierfür ein. Die Infos hierzu hatte ich über die Website gefunden.
