Ich habe meinen ganzen Aufenthalt auf der Psychotherapeutischen Station (4095) verbracht. Die letzten 2 Wochen waren als Fremdrotation in die Psychiatrie möglich.
Von meinem PJ hier war ich absolut begeistert. Die Struktur/Ablauf ist ganz anders, als man es von somatischen Stationen kennt. Es ist einerseits geordneter (da man sich dem Wochenplan der Pat. anpasst) und andererseits ruhiger (geregelte Aufnahmen, keine Notfälle, wenig Blutentnahmen). Da die Pat. auf der Station immer zwischen 8-12 Wochen bleiben, kommt man mit ihnen intensiv in den Kontakt. Der Durchlauf ist geringer, da imeistemns nur 1 Pat./Woche aufgenommen wird. Allgemein gibt es regelmäßige Besprechungen im gesamten Team z.B. eine Fallbesprechung oder Supervision mit einer externen Psychoterapeutin. 1x/Woche ist Visite, die auch intensiv im gesamten Team vorbesprochen wird. Ansonsten läuft man bei Einzel- und Gruppentherapie mit oder begleitet Vorgespräche die mit möglichen neuen Pat. gehalten werden. Im Verlauf konnte ich einzelne Aufgaben übernehmen ( Aufnahmen alleine, Screeningfragebögen mit Pat. durchgehen, Fallbesprechung leiten, Freizeitprogramm mit Pat. begleiten...) und habe auch gegen Ende des PJs eine Ärztin vertreten und Einzeltherapiesitzungen gemacht. Pausen waren immer möglich. Diese habe ich gerne mit der Pflege zusammen verbracht. Überhaupt hatte ich bisher noch nie so viel und so guten Kontakt zur Pflege.
Insgesamt kann ich das PJ in der Psychotherapie empfehlen, wenn man seine Gesprächsführung verbessern will und einen Einblick in die Tiefenpsychologie bekommen mag. Innerhalb kurzer Zeit wurde ich als vollwertiges Teammitglied gesehen. Ich wurde nach meiner Meinung (im Bezug auf Pat.) gefragt und mein Engagement im Stationsalltag wurde sehr geschätzt. Meine eigenen Ideen (z.B. Bastelgruppe mit den Pat.) wurde vom gesamten Team unterstützt. Wenn man will, kann man auch in die Tagesklinik oder in die Ambulanz und Konsildienst reinschauen. Ansonsten kann man seinen Tag auch recht frei planen.