Ich verstehe wirklich nicht woher in den letzten Jahren die besonders guten Noten der Infektiologie kamen?! Vielleicht liegt es an der mittlerweile besonders niedrigeren Erwartungshaltung?
Die Assistenzärzte vom Team der INF1 sind wirklich nett aber auch teilweise selber noch sehr unerfahren weshalb sie auch wenig Zeit haben einem Sachen zu zeigen und beizubringen (das hängt natürlich auch immer ein bisschen davon ab wer gerade Dienst hat und wann man da ist). Man hat generell sehr wenige Möglichkeiten, an Eingriffen teilzuhaben bzw. zu erlernen, die über Patienten Untersuchung und Abdomen Schallen hinausgehen. Knochenmark, Pleura oder Aszites Punktionen werden zwar generell durchgeführt auf der Station (schätzungsweise 2-3x pro Woche) jedoch sind diese auf jeden Fall für die neuen Assistenzärzte "reserviert". Zum 10. Mal bei einer Punktion zuschauen braucht man nun wirklich nicht, weil man auch irgendwann mal selber die Schritte erlernen möchte.
Die Oberarzt Visite findet im Schnitte 1x pro Woche statt, jedoch ist man als PJ-ler definitiv nicht eingeplant an dieser teilzuhaben, da zu dieser Zeit die Blutentnahmen (BE) gemacht werden müssen.
Die BE sind übrigens auch der Grund, warum es sehr ungern gesehen ist, als PJ-ler im Urlaub zu sein. Es ist absolut unangebracht die PJ-ler als Grundpfeiler der BE einzuplanen: die Ärzte haben natürlich kein Bock diese zu machen und der Blutentnahmedienst kommt ungefähr 1-2x pro Woche. Die BE dauern für die ganze Station circa 2-3 Stunden, weil es so unglaublich viele Isolation Zimmer gibt die ein ständiges An- und Ausziehen der Isolationskleidung nötig machen.
Zusammenfassung
- kaum Möglichkeiten irgendwas zu lernen
- 1/3 des Tages wird mit Blutentnahmen verschwendet
- Urlaub wird sehr ungern gesehen