PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaetsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Luebeck (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
413, 220, 320, Kreißsaal
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Das PJ in der Gynäkologie ist etwas für Studierende, die viel sehen und lernen wollen ohne ein verschultes System zu brauchen. Man muss sich um sich selbst kümmern, das nimmt einem leider niemand ab. Wenn man es jedoch schafft, aus dem Alltag in der Gynäkologie selbstständig "Lehrangebote" herauszufiltern, kann man hier ein tolles Tertial verbringen.
Mir wurde am ersten Tag mein Rotationsplan und ein Lehrkonzept ausgehändigt. Außerdem hatte einen eigenen Spind und ein Telefon, einen Orbis- und Meonazugang, sodass ich eigenständig arbeiten konnte und einen Überblick über die Termine in den Sprechstunden und den OP-Plan hatte. Wenn es etwas gab, was ich gerne sehen wollte hat das -fast immer- geklappt.
Die ersten Wochen habe ich auf Station 413/Poliklinik/OP verbracht, gefolgt von einer Woche Chemo, 2 Wochen Brustklinik, 1 Woche Kreißsaal-Ambulanz, 4 Wochen Kreißsaal und 1 Woche Pränataldiagnostik, die ich mir jedoch frei genommen habe. Ich war mit dem Rotationsplan zufrieden, hätte ihn in Absprache mit meinem Betreuer jedoch auch ändern können.
In der Zeit auf Station haben mich besonders die Assistenzärzt*innen toll aufgenommen und eingearbeitet. Ich bin bei der Visite mitgelaufen, habe Patientinnen selbstständig visitiert und die Visite dokumentiert, habe über Therapiekonzepte diskutiert, Entlassuntersuchungen (besonders: TVS und TAS, Nierensono) und -gespräche selbstständig und unter Supervision durchgeführt, an Tumorkonferenzen teilgenommen und schließlich Patientinnen eigenständig betreut inklusive der Vorstellung in Chef- oder Oberarztvisite. Ich hab mich in dieser Zeit besonders vom Assistent*innen-Team sehr gut betreut gefühlt und habe viel gelernt.
In der Poliklinik kann ich die Spezialsprechstunden empfehlen, da diese die Möglichkeit bieten eng mit den Oberärzt*innen zu arbeiten und zwischen den Patientinnen Fragen zu stellen. Ich habe hier die Endometriose- und Myomsprechstunde begleitet und konnte viele Untersuchungsbefunde sehen und diskutieren, sowie Therapieentscheidungen mit den Oberärzt*innen besprechen, sowie OP Aufklärungen begleiten und unter Supervision durchführen.
Ich hatte ein eigenes PJler Telefon, sodass mich die Assistenzärzte*innen anrufen konnten wenn etwas Spannendes zu sehen war oder der OP mich erreichen konnte wenn Assistenz gebraucht wurde. Auch im OP hatte ich die Möglichkeit, Fragen zu stellen und habe viel gelernt. Von der ersten OP an habe ich gefragt, ob ich nähen darf und dann kam Schritt für Schritt immer mehr dazu. Drainagen legen, Adhäsiolyse, Chromopertubation bis hin zur eigenen Durchführung einer Abrasio waren unter oberärztlicher Supervision meine Highlights im OP.
In der Chemo habe ich viele Aufklärungsgespräche begleitet und hier das sterile Anstechen und die Blutentnahme aus dem Port gelernt. Auch hier waren es besonders die Assistenzärzt*innen, die mir sehr viel beigebracht haben.
In der Brustklinik werden Patientinnen prä- und postoperativ gesehen und ich habe viel sonografisch und körperlich nachuntersucht und durfte sogar eine Stanzbiopsie durchführen. Mir wurden darüberhinaus Lehrangebote wie der Chemoführerschein als Fortbildung oder als Podcast ans Herz gelegt und ich habe freiwillig an der Online Patientinnenfragestunde teilgenommen, was ich sehr empfehlen kann.
Mein Highlight war dann die Zeit im Kreißsaal. Hier hat mich auch das Hebammen-Team sehr herzlich aufgenommen und mir viel gezeigt. Dadurch, dass in dieser Zeit sehr viele Studierende zur Famulatur gekommen sind, habe ich durch Spät- und Nachtdienste versucht die Studierenden- Situation etwas zu entlasten und hatte dann umso häufiger ein 1:1 Teaching im Sectio-OP, unter der Geburt, der Bewertung von CTGs oder auch bei der Versorgung von Geburtsverletzungen.
Ich hatte Freitags meinen Studientag, habe Pausen leider eher zwischen Tür und Angel gemacht, konnte jedoch bis auf wenige Ausnahmen pünktlich nach der Übergabe gegen 16.15h Feierabend machen und bin in diesem Tertial wirklich gerne in die Klinik gegangen. Ich habe mich als Teil des Teams gefühlt, was sich besonders darin widergespiegelt hat, dass ich zu Fortbildungen und Assistententreffen bis hin zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten eingeladen wurde. Alles in allem ist daraus eine (meist) sehr schöne Stimmung entstanden und ich habe in dieser Zeit wirklich viel gelernt.
Jeder und jedem, der Eigeninitiative mitbringt kann ich das PJ in der Gyn nur empfehlen.
Bewerbung
Ãœber das PJ Portal.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93