PJ-Tertial Kardiologie in Universitaetsklinikum Heidelberg (3/2024 bis 6/2024)

Station(en)
Erb B, Matthes, Kardio-Wach
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in der Kardiologie am Uniklinikum Heidelberg war genau das, was das PJ nicht sein sollte: man war lediglich als billige Arbeitskraft für zum Teil deutlich überforderte Assistenten eingeplant. Während der acht Wochen war ich zwei Wochen auf einer der kardiologischen Privatstation, vier Wochen auf einer hauptsächlich rhythmologischen Station und zwei Wochen auf der Kardio-Wach-Station eingeteilt. Die Frustration wuchs, meine sachliche Kritik wurde in einem Gespräch von PJ-Beauftragten abgewiesen. Immerhin gab es ein Gespräch, dieses war aber aufgrund deutlicher Voreingenommenheit und Hochmut des Beauftragten nicht zielführend. Am Ende hat mich das nicht überrascht und meinen Vorwurf, man werde als billige Arbeitskraft gesehen, wies er nicht einmal zurück. Stattdessen unterstellte man mir mangelndes Interesse, was sicherlich nicht der Fall war...weitere absurde Behauptungen und Annahmen gebe ich hier nicht wieder, das würde doch zu viel Platz einnehmen.

Am schlechtesten war die erste Rotation: Zwei Wochen lang wurde mir zum Teil kommentarlos eine Liste mit EKGs, die ich schreiben sollte, ausgehändigt. Das waren so 10 bis 15 pro Tag. Danach durfte ich dann noch Blut abnehmen und auf Zuruf weitere Handlangertätigkeiten ausführen.

Die vier Wochen auf der nächsten Station zogen sich in ähnlich quälender Langeweile hin, immerhin hatte ich jetzt auch einen Sitzplatz (anstelle eines Ikea-Hockers, was die einzige Möglichkeit gewesen wäre, auf der ersten Station mit im Arztzimmer sitzen zu können) und konnte etwas Zeit in mein Eigenstudium investieren (aus mangelndem Interesse habe ich ein EKG-Buch mit 400 Seiten durchgearbeitet und ein Lehrbuch über klinische Kardiologie gelesen). Aus der Interaktion mit den Stationsärzten habe ich wenig gelernt, die waren dem Anschein nach ebenfalls massiv überfordert, ausgelaugt und schienen sich allzu sehr abgefunden zu haben mit ihrer Situation.

Die zwei Wochen auf der Kardio-Wach waren hingegen wirklich ausgezeichnet! Endlich wurde man erstgenommen, bekam auf Nachfragen ausführliche Erklärungen und auch ein paar praktische Tätigkeiten konnte ich unter exzellenter Aufsicht durchführen (Pleurapunktion, ZVK).

Insgesamt war es keine gute Rotation. Man muss wohl Glück haben und auf die HIPSTA-Station kommen, die Normalstationen sind unangenehm.

Ein weiterer Schwachpunkt sich die 6 BE-Dienste (4 unter der Woche von 16:30 - 0:00 Uhr und 2 am Wochenende), die man ganz unbezahlt erledigen muss. Man wird durchs ganze Haus telefoniert, teilweise mit schamlosen Anfragen und Aufträgen, die Stunden ziehen sich endlos und wenn man Pech hat ist man durchgehend beschäftigt. Das muss einfach als Ausbeutung Studierender bezeichnet werden!

Die acht Wochen waren keine gute Erfahrung und nach einem tollen ersten Tertial eine ziemliche Ernüchterung. Ich kann von einem PJ in der Inneren am Uniklinikum Heidelberg und insbesondere in der Kardiologie nur abraten und versichere: Etwas Besseres findet ihr wahrscheinlich fast überall.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
EKG
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
EKGs
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
6
Freizeit
2
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.33