Ich habe mein Wahlfach in der Orthopädie im Parkklinikum gemacht.
Zur Orthopädie gehört noch das Traumazentrum und die Wirbelsäulenchirurgie.
Die Wirbelsäulenchirurgie würde ich gerne extra bewerten. Das Team und der Umgang mit den PJler*Innen ist dort wirklich sehr gut. Man fühlt sich integriert, im OP darf man richtig mitmachen und es wird einem viel erklärt. Die Zeit war dort wirklich sehr schön und absolut empfehlenswert.
Abgesehen von der Wirbelsäulenchirurgie war jedoch mein PJ-Tertial sehr schlecht.
Als PJler wird man vor allem im OP der Endoprothetik „gebunkert“. Kein Oberarzt, keiner der Chefs ist dort um die PJler bemüht. Es kannte bis zum Ende nicht mal jemand unsere Namen. Wir wurden als „Mädels“, „Mädchen“, „der männliche PJler“, „Schwester“ oder auch mal als „Pappnase“ bezeichnet. Von einem Oberarzt kam auch zu Beginn der Kommentar als wir uns vorstellten: „Ist mir egal, eure Namen merke ich mir eh nicht“ (auch bei 3 Monaten Wahlfach). Ähnliches gilt auch für die Traumatologie. Unsere Hauptaufgabe war im OP Haken halten. Selbst als 1. Assistenz durfte man nur Saugen und am Ende der OP mal knüpfen. Von den 3 Monaten dort, habe ich vielleicht 2 mal genäht. Mehr durfte man nicht machen. Weder eine Schraube rein- oder rausdrehen, noch hämmern oder sägen. Man hat sich wirklich wie der letzte Depp gefühlt. Wenn man nicht im OP eingeteilt war, konnte man auch mal in die Sprechstunde oder Aufnahme schauen. Die Stationsarbeit wurde hauptsächlich durch die PA‘s gemacht. Neben Briefe schreiben, ein paar Wunden anschauen, beim Verbandswechsel helfen oder Flexülen legen, war dort nicht sonderlich viel zu tun.
Die Notaufnahme ist eine eigenständige Rotation mit der Inneren zusammen. Dort muss man sich zu Beginn des Tertials eintragen.
Wir waren relative viele PJler*Innen auf der Ortho/Unfall, so dass wir uns gut reinteilen konnten und niemand die ganze Zeit im OP verbringen musste. Es werden jedoch schon meistens 2 PJler den ganzen Tag im OP gebraucht. Wenn man also nur zu zweit ist, sieht man wirklich nicht viel außer Hüft- und Knie-TEPs und der Wissenszuwachs geht gegen 0. Die Assistenzärzte und -ärztinnen sind zwar super lieb und auch sehr bemüht Lehre zu machen, jedoch hat man nur sehr wenig Berührungspunkte mit Ihnen.
Von den Oberärzten und Chefs kommt sehr wenig bis gar nichts. Die allgemeine Stimmung gegenüber den PJlern ist meines Erachtens eher schlecht, uns wurde mehrfach unterschwellig fehlendes Interesse oder Motivation unterstellt. Das Motivation aber auf Gegenseitigkeit beruht, wird hier völlig ignoriert. Bereits ab dem ersten Tag hat sich niemand um uns bemüht, niemand hat sich vorgestellt, wo es ansonsten von PJlern erwartet wird und es kam nicht mal ein Arzt/Ärztin, um uns am ersten Tag die Stationen zu zeigen.
Ich würde wirklich niemanden ein Tertial dort empfehlen.
Allgemein gibt es im Parkklinikum 10 Studientage, pro Woche 3 PJ-Fortbildungen aus der Inneren/Chirurgie/Anästhesie. Es gibt 415 € als Vergütung. Das Mittagessen kostet jedoch extra.