Ich habe mein chirurgisches PJ Tertial eigentlich in der Allgemeinchirurgie des Hauses angefangen und bin nach ca der Hälfte der Zeit in die Gefäßchirurgie/ Thoraxchirurgie rotiert. Normalerweise sollten wir nur 2 Wochen rotieren, bei insgesamt 6 PJlern auf Station sollte so jeder einmal dran kommen.
Mir hat es auf der Gefäßchirurgie so sehr gefallen, dass ich 2 Monate geblieben bin.
Allgemein zum PJ Chirurgie im Siloah:
Für jeden, der wirklich Chirurgie machen möchte, kann ich das Siloah wärmstens empfehlen.
Das allgemeinchirurgische Team ist nett und wenn man Interesse zeigt und motiviert ist, dann kann man auch einiges lernen. Es gibt viele coole OPs zu sehen und man kann immer mitmachen. Man kann zwischen Stationsarbeit, OPs oder auch Notaufnahme wechseln. Mir persönlich hat die Notaufnahme am besten gefallen, weil man dort am meisten lernt.
Es gibt jeden Tag eine PJ Fortbildung, die recht gut von vielen PJlern im Haus besucht ist und auch oft lehrreich ist.
Manchmal fällt sie jedoch aus aber es wird immer versucht eine Vertretung zu finden.
Zum Tagesablauf:
Der Tag fing direkt um 7 Uhr mit der Visite an und danach folgte die Frühbesprechung. Bei den Gefäßchirurgen fing er um 7:30 Uhr direkt mit der Frühbesprechung an. Danach folgte entweder Stationsarbeit oder weitere Visiten oder man musste in den OP, Notaufnahme oder Aufnahmezentrum, wo elektive Patienten aufgenommen wurden sind.
Gegen 15:30 war dann auch Feierabend, manchmal auch früher :)
Mittagessen oder Pausen waren immer ohne Probleme möglich. Auch Termine waren kein Problem.
Für die Blutentnahmen gab es BE-Studenten aber manchmal musste man auch selber Blut abnehmen oder Viggos legen.
Jetzt zu meinem Highlight :)
Ich habe wirklich noch nie so ein nettes, offenes und menschliches Team gesehen wie in der Gefäßchirurgie im Siloah. Ich hatte bestimmt meine Vorurteile was Chirurgie betrifft aber hier wurde ich eines Besseren belehrt. Noch nie hat mich während meiner gesamten Praktika im Studium ein Team so herzlich aufgenommen, zugehört, integriert und geschätzt wie hier.
Von den Assistenzärzten bis zum Chef haben mich das gesamte Team unterstützt.
Ich wurde wie eine fertige Ärztin behandelt :) Ich durfte die Wundversorgung machen und im OP durfte ich mehr als nur Haken halten. Man hat mir immer wieder Feedback gegeben und mich in den klinischen Alltag mit eingebunden. So konnte ich tolle Erfahrungen sammeln.
Das Team hat wirklich viel Expertise und sehr erfahrene und gute Ärzte, von denen ich viel lernen konnte.
Neben der Gefäßchirurgie hat das Siloah auch eine Thoraxchirurgie mit einem netten thoraxchirurgischen Team, bei dem man immer gerne willkommen ist, da war ich allerdings nicht oft.
Ich kann mit bestem Gewissen, jeden, der Interesse an Chirurgie hat die Gefäßchirurgie im Siloah empfehlen. Ihr werdet von einem absolut herzlichen Team aufgenommen, dürft vieles selber machen, es gibt flache Hierarchien, man ist per du. Oberärzte sind jederzeit bereit für Fragen und Probleme.
Zu den OPs: Bauchaortenaneurysmen , Unterschenkelamputationen, TEAs, Shuntanlagen, Dissektionen, also es gab viel gefäßchirurgisches zu sehen.