PJ-Tertial Anästhesiologie in Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern (8/2023 bis 11/2023)

Station(en)
Schmerztherapie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Für mein ambulantes Quartal erhoffte ich mir, zu lernen, welche Schmerzmedikation man bei Patienten mit akuten Schmerzen anwendet. Dieses Ziel habe ich erreicht, wenn auch mit sehr wenig Gelegenheit, das Ganze selbst zu üben.

Hier ein paar Details:
Das Team der Abteilung für Schmerztherapie ist wirklich freundlich und nahm mich gut auf. Es gibt Pain Nurses, die sowohl administrative Dinge erledigen als auch bei der Betreuung der Patienten in der Tagesklinik mitwirken. Von ärztlicher Seite gab es zu der Zeit, als ich dort war, die Chefin der Abteilung, einen Facharzt für Anästhesie mit Zusatzbezeichnung Schmerzmedizin und eine Fachärztin für Anästhesie, die gerade dabei war, die Zusatzbezeichnung Schmerzmedizin zu erwerben. Diese Konstellation wird sich Ende 2024 jedoch wohl ändern, d.h. ihr werdet es wahrscheinlich nicht mit den drei selben Ärzt*innen zu tun haben, die ich kennengelernt habe. Offizieller Beginn war morgens um 07:30 Uhr, jedoch gab es da für mich noch absolut nichts zu tun, daher kam ich meist zwischen 07:45 Uhr und 08:00 Uhr. Zunächst schauten wir, ob uns Schmerzkonsile von Stationen seit dem vorangegangenen Arbeitstag gefaxt worden waren. War ein dringendes dabei, ging einer der Ärzte schon los, um den Patienten aufzusuchen. Um 08:00 Uhr beginnt die Tagesklinik, deren sechs Teilnehmer für einen Zeitraum von mehreren Wochen von morgens bis nachmittags wegen chronischer Schmerzen (oft ist das Fibromyalgiesyndrom vertreten) die Tagesklinik besuchen. Hier bekommen sie Vorträge über chronischen Schmerz gehalten, Physiotherapie, TENS-Geräte, Psychotherapie, Entspannungsübungen... Ich wirkte einige Male bei den Aufnahmeuntersuchungen in der jeweils ersten Woche der Patienten mit (Evaluation der körperlichen Einschränkungen durch die Schmerzen, allg. körperliche Untersuchung etc.). Meist ging ich jedoch bei den Schmerzkonsilen mit, da ich dabei am meisten lernte. Hier kam man auf allen Stationen rum, von unfallchirurgischen über orthopädische, gynäkologische, urologische, neuro(-chirurgische) bis hin zu internistischen Patienten sah ich sehr viel an verschiedenen Ursachen für Schmerzen und wie man diese jeweils behandelt. Die beiden Ärzte, mit denen ich immer unterwegs war, sind sehr nett und haben mir jederzeit alle Fragen gern beantwortet. Leider war es nicht erwünscht, dass ich alleine schonmal zu einem Patienten gehe, mit diesem rede und dann einen Therapievorschlag mache (natürlich ohne konkret etwas anzuordnen). Daher war das ganze Quartal recht passiv und hat mich nach einigen Wochen dann leider gelangweilt. Trotzdem lernte ich immer weiter Dinge aus der Schmerztherapie dazu. Ab und zu war ich auch mit in der Sprechstunde der Chefin, die viele altbekannte Patienten mit dann meist chronischen Schmerzen behandelt. Es kommen aber auch oft Neupatienten, was dann wegen der ausführlichen Gespräche, die sie mit den Patienten führt, immer interessant war. Ein oder zwei Mal konnte ich bei einem Neupatienten vorher eine Anamnese erheben und ihn dann der Chefin vorstellen. Meist war ich aber mit den Schmerzkonsilen unterwegs, was mir auch mehr Spaß gemacht hat.
Manchmal gab es leider sehr wenige Schmerzkonsile und man konnte auch nicht mit in die Sprechstunde, da der Raum dann zu voll gewesen wäre (die Pain Nurses waren mit 1-2 Leuten wg. Dokumentation bei den Gesprächen dabei). Daher langweilte ich mich an vielen Tagen schon ziemlich oft. Mittags machten wir, zu zweit oder manchmal sogar mit allen von Abteilung, zusammen Pause, das war nie ein Problem. Urlaubstage konnte ich mir jederzeit so legen, wie ich wollte. Am Anfang und am Ende des Quartals gab es jeweils ein Gespräch mit der Chefin. Durch die relativ große Freizeit und die Freundlichkeit der dort arbeitenden Menschen war es insgesamt dann ein ganz gutes Quartal, auch wenn ich mir wirklich mehr Möglichkeiten gewünscht hätte, mein erlerntes Wissen anzuwenden.

Zum Unterricht: Dieser findet montags, dienstags und donnerstags von 14:00 - 15:30 Uhr statt, danach bin ich nicht nochmal zurück zu meiner Abteilung, da es dort dann nichts mehr zu tun gab. Der Unterricht wird von jedem Fach abgehalten und ist von wechselnder Qualität. Manchmal praktisch, meist theoretisch. Am meisten Mühe gibt sich die Unfallchirurgie, die Werkzeuge aus dem OP mitbringt und künstliche Knochen, an denen man dann üben darf.

Zur Wohnung: Diese wird vom Klinikum gestellt (es mietet diese an) und kostet 300€. Die Dreier-WG war schräg gegenüber der Notaufnahme (das gelbe Haus) und bei meiner Ankunft leider sehr schmutzig. Mein Zimmer war sehr verstaubt, die Wände und Vorhänge in der ganzen Wohnung sehr schmutzig und abgewohnt. Immerhin hat das Klinikum die Kosten für die Reinigung der Vorhänge übernommen und der neue Vermieter, der zur Zeit meines Einzugs gerade gewechselt hat, hat das Bad und den Balkon recht schnell renovieren lassen. Mittlerweile ist es in Ordnung, wenn man es mit der Ausgangssituation vergleicht. Andere Wohnungen sollen aber in ähnlich schlechtem Zustand wie meine Wohnung zu Beginn sein, daher würde ich sowas direkt melden!

Essen gibt es für PJler, die in Deutschland studieren, im Westpfalzklinikum leider nicht kostenlos. Für PJler, die in Ungarn oder anderen Ländern studieren, schon. Diese bekommen auch ein hohes Gehalt und ihre Dienste werden gut bezahlt. Ich bekam 100€ im Monat, die ich aber nicht für die kleinen Portionen in der Mensa ausgeben wollte. Glücklicherweise durfte ich Dienste in der Anästhesie mitmachen, bei denen man immer gegen Abend gehen durfte, statt bis zum nächsten Morgen zu bleiben. Das wäre auch nicht gegangen, da ich nicht in der Abteilung für Schmerztherapie fehlen wollte / durfte. Unter der Woche gibt es für Dienste 60€, an einem Samstag 200€ (geht theoretisch von 9 - 9 Uhr am nächsten Tag, aber auch hier darf man nachmittags gehen), an einem Sonntag 120€. Das kommt daher, dass man am nächsten Tag ja eigentlich frei hat und diese "versäumte Zeit" wird einem dann in Form von Geld abgezogen.

Bei Fragen zum Quartal kontaktiert mich gerne :-)
Bewerbung
Einige Monate zuvor über das reguläre Bewerbungsverfahren der Uni. Für die Wohnung dann direkt als die Zusage kam, das war ca. sieben Monate vorher. Allerdings hieß es damals, dass noch nie jemand KEIN Zimmer bekommen hätte.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
100
Gebühren in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.13