PJ-Tertial Neurologie in Universitaetsklinikum Aachen (7/2024 bis 10/2024)

Station(en)
Epileptologie, Stroke-Unit, NE02 (Normalstation), Notaufnahme, SG01(Neurogeriatrie)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Zusammenfassend bietet die Klinik für Neurologie ein gut strukturiertes und lehrreiches Tertial für alle PJ-Studenten an. Für einen besseren Überblick werde ich im Folgenden noch einmal genauer auf die Organisation und einzelne Stationen eingehen.
Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang das Mentorenprinzip. Bereits vor Beginn des Tertials bekam jeder von uns Studenten einen Assistenzarzt als Mentor zugewiesen, welcher während der Zeit unser direkter Ansprechpartner sowohl bei Problemen als auch allgemeinen Fragen war. Am ersten Tag hatten wir zudem ein Einführungsgespräch mit OÄ Tauber, welche uns einen festgelegten Rotationsplan aushändigte. Es war vorgesehen, dass wir ca. 2 Wochen auf der Epileptologie, 2 Wochen auf der Strake-Unit, 4 Wochen auf der NE02, 4 Wochen in der Notaufnahme und 4 Wochen auf der SG01 verbringen. Bei individuellen Wünschen war es zusätzlich möglich eine Woche Intensivstation oder einzelne Tage in Funktionsbereichen wie z.B. dem Doppler zu ergänzen.

Epileptologie: Meine ersten zwei Wochen verbrachte ich auf der Epileptologie. Hier gab es jeden Morgen um 8 Uhr eine Teambesprechung der Station. Gegen 8:30 Uhr ging es dann zur Röntgenfrühbesprechung der Neurologie. Diese findet stationsübergreifend statt und dort werden jeden Morgen die cCTs und cMRTs des Vortags durch einen Neuroradiologen präsentiert und im Plenum besprochen. Anschließend ging es für die Visite zurück auf die Station. Da es auf der Station meist um eine elektive Abklärung der Epilepsie ging (Erstdiagnose, aktueller Stand, Medikamentenanpassung) kamen die Patienten primär für ein 72h-Video-EEG-Monitoring. Obwohl es meine ersten zwei Wochen waren, durfte ich eigene Patienten aufnehmen, betreuen und diese auch in der Visite vorstellen. Insgesamt waren die Assistenzärzte auf der Station sehr bemüht mir viel zu erklären und nahmen sich oft extra Zeit mich auch EEG-spezifisch zu schulen. Gegen Mittag gab es dann eine Besprechung der Video-EEG-Aufzeichungen und nachmittags eine Besprechung bezüglicher Ruhe-EEGs. Meist konnte ich dann zwischen 16:30 Uhr und 17Uhr nach Hause gehen.

Stroke-Unit: Hier startet der Tag etwas früher gegen 7:45Uhr mit einer Teambesprechung der Assistenzärzte und Übergabe aus der Nacht. Insgesamt konnte man als PJler hier weniger "Hands-on" machen, durfte aber Patienten unter Aufsicht körperlich untersuchen. Eigene Patienten zu betreuen war aufgrund der Betreuungsintensität als Intermediäre-Care-Station nicht möglich. Ich fand die Zeit jedoch trotzdem sehr hilfreich um einen Blick für Schlaganfallpatienten zu bekommen. Auch hier haben sich die Assistenzärzte oft Zeit genommen um Dinge zu erklären oder nochmal nachzubesprechen.

NE02: Auf der NE02 hab ich mich von Anfang an sehr gut ins Team aufgenommen gefühlt. Mein Tag startete zwischen 7:30Uhr und 8 Uhr und ging meist bis ca. 16:30Uhr. Obwohl es auf der Station einen Blutentnahmedienst gibt, blieben morgens oft ein paar Blutentnahmen und Zugänge stehen. Insgesamt hielt sich die Arbeit diesbezüglich aber in Grenzen und schränkte auch nie die Teilnahme an Visiten oder Ähnlichem ein. Insbesondere auf dieser Station, auch seitens der Oberärzte, war es gewollt, dass man Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung weitestgehend selbstständig (aber immer in Rücksprache mit einem Assistenzarzt oder einer Assistenzärztin) betreut. Dementsprechend durfte ich über die Anamnese, körperliche Untersuchung, täglichen Verlaufseinträge, Untersuchungen anmelden und Arztbriefe schreiben fast alles selbstständig durchführen. Zudem war es möglich unter Supervision Patienten über Lumbalpunktionen aufzuklären und diese im Anschluss auch selber durchzuführen. Die Visiten auf Station können sich schonmal sehr ziehen (während meiner Zeit ging die längste 3 Stunden) aber man hatte immer einen Lerneffekt, wodurch die 3 Stunden im Endeffekt gut investierte Zeit waren.

Notaufnahme: Hier kann man sich mit den Assistenzärzten immer etwas absprechen. Offizieller Arbeitsbeginn in der Notaufnahme ist 7:30Uhr - da aber bis 9 oder 10 Uhr oft wenig neurologische Patienten kamen, bin ich meist gegen 8 Uhr gekommen und habe die Zeit dann genutzt um auf Amboss etwas zu lernen.
In der Notaufnahme ging es tagesabhängig deutlich hektischer zu als auf allen anderen Stationen. Grob konnte man die Patienten in zwei Kategorien einteilen. Schlaganfallpatienten die schnell ins CT und dann in die Thrombektomie geschoben worden sind und die fußläufigen "ambulanten" Patienten. Bei ersteren konnte ich als PJ-Studentin selber nicht viel machen außer beim Schieben des Bettes zu helfen. Die anderen Patienten durfte ich nach Erstkontakt durch einen Assistenzarzt aber weitgehend selber anamnestizieren und untersuchen. Ich fand die Zeit in der Notaufnahme besonders hilfreich um einen ersten Blick für neurologische Krankheitsbilder zu bekommen und eine Routine in meiner körperlich-neurologischen Untersuchung zu entwickeln. Oft war ich hier bis 17Uhr oder länger da, wenn doch noch ein interessanter Fall reingekommen ist. Insgesamt empfand ich es aufgrund der ständig wechselnden Assistenzärzte hier etwas schwierig da ich jedes Mal das Gefühl hatte mich erstmal "beweisen" zu müssen. Dennoch waren alle sehr aufgeschlossen und nett.

SG01: Hier war ich aufgrund meiner Fehltage vor dem M3 nur eine Woche. Es war sehr entspannt, da wir in der Zeit nur maximal 5 Patienten hatten. Auch hier habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt.

Teaching: Einmal in der Woche, meist Donnerstag oder Freitag fand ein einstündiges PJ-Teaching durch OÄ Tauber oder OA Pinho statt. Diese gestalteten sich abwechselnd als Fallvorstellung oder M3-Simulation. Die Teachings fanden in einer entspannten Atmosphäre statt, waren aber inhaltlich und didaktisch sehr gut gemacht. Erst fand ein kurzes Bedside-Teaching statt, dann gab es einen kurzen Vortrag über ein Thema und im Anschluss Fragen an uns. Wenn man etwas nicht wusste, war dies jedoch nicht schlimm und man hat nie das Gefühl bekommen "dumm" zu sein.

Insgesamt kann ich wirklich jedem ans Herz legen sein Tertial in der Neurologie hier im Haus zu machen. Man hat überall das Gefühl willkommen zu sein und seitens der Assistenzärzte spürt man die Motivation und Freude an Lehre.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
EKGs
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
916 Euro für das Tertial

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07