Am Behring rotiert man bei einem ganzen Tertial eigentlich in 3 Bereiche und ist dann dort 6-5-5 Wochen.
Ich habe mein Tertial gesplittet und habe daher nur eine Rotation bekommen, was ich aber im Nachhinein ziemlich gut fand, da man sich bei 8 Wochen viel besser einleben kann. Ich war 8 Wochen auf der Visceralchirurgie und fand es super, obwohl ich eigentlich keine Chirurgin werden will!
Das Team ist meega nett und die Ärzte behandeln einen (vllt bis auf den Chef😃) auf Augenhöhe und kollegial. Wie überall fallen natürlich BE‘s und Zugänge an, das hält sich aber total in Grenzen und ausserdem sind alle immer sehr dankbar, wenn man das macht. Ganz abders als in meinem vorherigen Gyn-Tertial. Man wird auch eigentlich nie wegen einer BE o.ä. von irgendwas interessantem ausgeschlossen.
Ablauf ist wie folgt: Man startet um 7 mit der Visite - Ärzteteans sind aufgeteilt in A und B Seite und die PJler teilen sich am besten auf das einer pro Seite mitläuft. Visite geht hier sehr fix mit 20-30min. Um 7:40 ist dann die morgendliche Röntgenbesprechung mit dem ganzen Team. Danach geht man meist zurück auf Station und macht erstmal BEs der Station. Oder aber wenn PJler ab 8 im OP eingeteilt sind muss man da halt hin. Man kann sich aber aufteilen wer wann geht und es „muss „ auch nicht jeden Tag jemand Haken halten.
Im Laufe des Vormittages fallen auf Stationndann Dinge wie Wundversorgung/Verbandswechsel, Drainagen ziehen, ZVKs ziehen, Ports anstechen, Zugänge,Rektoskopien, mal ne Pleurapunktion oder Sonos an. Beim Sono darf man immer vorschallen und dann kommt einer der Ärzte dazu und erklärt auch gerne noch was! Insbedondere beim Darmschall konnte uch einiges lernen. Wenn man gerne ne OP sehen will, kann man da aber auch jederzeit hin. Die Ärzte freuen sich auch wenn man da interessiert ist ubd man bekommt dann auch viel erklärt. Durfte auch mal zunähen, obwohl ich ursprünglich nur zugeschaut hab und gar nicht eingeteilt war. OP mässig gibt es ein grosses Spektrum von Portimplantationen oder Abzessspaltung bis zu Ösophagushochzug, Pankreas-CA Resektion, Hemikolektomien - sowohl offen als auch mit DaVinci. Im OP ist die Stimmung meistens ok bzw. gut - ausser beim Chef. Der kann manchmak etwas chokerisch ubd launisch reagieren insbesondere wenn man Haken nach seiner Meinung nicht kräftig genug hochhält. Da wird auch nicht so viel Verständnis gezeigt, wenn man schon 3 Stunden lang Leberhaken hält und irgendwann mehr kann. Hängt aber glaube ich vom Tag ab und wie die OP läuft - der Chef kann auch sehr nett und sehr lustig sein. Auch wenn man oft merkt, dass er sehr gerne Chef ist! 😃
Sehr coon sind auch die Proktologie-Tage Mittwich und Donnerstag. Die beiden Proktokologen kommen von extern aus eiber Praxis nur für die beiden OP Tage rein und hier darf immer ein PJler assistieren. Auch hier bekommt man viel erklärt und es ist eine sehr entspannte, witzige Stimmung :)
Arbeitszeiten fand ich sehr fair. Man muss zwar um 7 umgezogen ready sein, aber man hat Mo/Di/Do um 15:50 Uhr Schluss und Mi/Fr schon 14:15/20. Mittagspause geht immer, machen selbst die Ärzte selber auch oft und es ist eh recht entspannz, wenn man auf Station ist.
Studientage waren an sich flexibel, aber sie wünschen sich, dass bei mehreren Studenten immer einer da ist und nicht alle Montag oder Freitag nehmen. Ist aber auch sehr fair.
Leider gibts keine fixe Rotation in die Rettungsstelle, allerdings konnte man da problemlos zwischendurch mal hin oder wenn man nen Dienst mitgemacht hat.
Kann das Tertial nur empfehlen und ich war mega froh dort 8 Wochen sein zu dürfen. Habe danach sogar überlegt doch was chirurgisches zu machen, obwohl ich eigentlich schon immer Innere machen will.
