Diagnostik, Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Ich habe mein letztes Tertial in der Urologie in Bad Tölz absolviert und kann es wirklich jedem ans Herz legen! Es gibt wohl keine bessere Wahl, die man treffen kann, wenn man sich für die Urologie als Wahlfach entscheidet.
Zum Organisatorischen und zu allem drumherum hat sich nichts Wesentliches verändert, dies ist den Vorberichten zu entnehmen.
Von Anfang an wurde ich herzlich ins Team, sowohl seitens der Ärzte als auch der OTAs und der Pflege, aufgenommen und habe mich wirklich mit jedem sehr gut verstanden. Die Atmosphäre war immer super, ich bin jeden Tag sehr gerne hingegangen. Auch zu Aktivitäten außerhalb der Klinik wurde man immer eingeladen. So wurde ich zum Beispiel nicht nur in der Urologie zu Höchstleistungen angetrieben, sondern habe auch sportlich durch Erklimmen des höchsten Gipfels in der Region neue Level erreicht.
In fachlicher Hinsicht war das Tertial ebenfalls ein voller Erfolg! Die Abteilung deckt ein breites Spektrum der Urologie ab und als Pjler hatte ich die Möglichkeit, meinen Tag weitestgehend selbst zu gestalten. Um 7.15 Uhr startet der Tag mit einer kurzen Übergabe seitens der Assistenzärzte, danach findet Frühbesprechung und Visite statt, danach erledigt man meist ein paar Blutentnahmen oder macht postoperative Sono-Kontrollen. Den restlichen Tag habe ich dann meistens in der Notaufnahme oder ZPA verbracht, wo ich Patienten selbstständig betreuen -Anamnese, körperliche Untersuchung, Sonographie, etc.- und im Anschluss mit dem zuständigen Arzt besprechen konnte. Weiterhin war man auch sehr viel im OP eingebunden. Hier gibt es zahlreiche endourologische Eingriffe, kleine offene OPs, Laparoskopie sowie DaVinci. Man hatte immer die Möglichkeit, bei einer OP zuzuschauen, wobei man jedoch nie unbeteiligt daneben stand, sondern der jeweilige Operateur war einem stets zugewandt, hat die einzelnen operativen Schritte erklärt und ist auf besondere Befunde eingegangen. Zudem konnte man bei vielen Eingriffen assistieren und sogar selbst operieren. Was dies betrifft, ist es sicher nicht verkehrt ein bisschen Eigeninitiative zu zeigen, doch ich bin auch direkt gefragt worden, ob ich nicht selbst den ein oder anderen Eingriff oder Teilschritt einer OP durchführen möchte. So etwas hab ich als PJler noch in keiner anderen Abteilung erlebt, dies gibt einem gerade am Anfang natürlich ein großes Gefühl der Sicherheit.
Generell war es nie ein Problem, sich an einen Arzt zu wenden oder Fragen zu stellen und die Wertschätzung, die einem vom gesamten Team entgegengebracht wurde, war stets hoch. Man hatte einen eigenen Arbeitsplatz und ein Telefon. Hier wurde ich immer angerufen, wenn es etwas interessantes für mich zu sehen oder machen gab, was ich natürlich absolut super fand.
Alle Ärzte haben sich viel Zeit genommen, um mit mir Krankheitsbilder durchzusprechen, Eingriffe zu erklären und mich aktiv einzubinden, sei es bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen oder eben bei der Assistenz im OP. Hier konnte ich meine operativen Fähigkeiten, die laut einem OA zu Beginn noch Ähnlichkeiten mit denen eines Metzgers hatten, sehr gut ausbauen, sodass ich gegen Ende des Tertials hoffentlich annähernd mit der Eleganz und Präzision einer Schneiderin nähen konnte.
Ich habe in diesem Tertial wirklich sehr viel gelernt und fühl mich sowohl für das anstehende Examen als auch für die spätere Assistenzarztzeit in der Urologie bestens vorbereitet.
Insgesamt ein großartiges Tertial in einer familiären und gleichzeitig fachlich hochkompetenten Abteilung. Für mich war die Zeit in Bad Tölz auj jeden Fall das Highlight meines PJs und der Abschied von diesem wunderbaren Team ist mir tatsächlich sehr schwer gefallen.
Man könnte sicher noch viele weitere positive Aspekte hervorheben, aber als Student begrenzt man sich mit dem Lesen doch meist immer nur auf die letzte Folie mit der allbekannten “Take Home Message”, die in diesem Fall lautet: 100% Weiterempfehlung