Mein Tertial in der Chirurgie im Johannes Hospital war insgesamt in Ordnung, insbesondere wenn man nicht allzu großes Interesse an der Chirurgie hat. Ansonsten würde ich empfehlen, ein anderes Krankenhaus in Betracht zu ziehen.
Normalerweise beginnt der erste Tag mit einer Einführungsveranstaltung, und man muss nicht gleich ins Krankenhaus. Bei uns wurde diese jedoch vorgezogen, weshalb wir am ersten Tag ins Krankenhaus mussten. Dort fand eine Begrüßung für alle neuen PJler statt, bevor wir auf die Stationen gebracht oder abgeholt wurden.
Geplant sind zwei Monate in der Allgemeinchirurgie und zwei Monate in der Herzchirurgie. Ich konnte jedoch auch ausschließlich in der Allgemeinchirurgie bleiben.
Auf der Station waren die Assistenzärzte insgesamt sehr freundlich, aber nur zwei von ihnen erklärten regelmäßig etwas. Es wird davon ausgegangen, dass die PJler Blutentnahmen und das Legen von Viggos selbst übernehmen. Ich habe relativ viele Briefe geschrieben, was jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Man kann jederzeit in den OP gehen, wann man möchte. Gelegentlich wird man auch gebeten, bei Eingriffen zu assistieren. Ansonsten hat man die Möglichkeit, in die Ambulanz zu gehen und gemeinsam mit den Oberärzten Patienten zu untersuchen oder in die ZNA zu gehen. Man hat also allgemein viel Freiraum, was die Aktivitäten betrifft, allerdings schaut man meist nur zu, und es ist viel Eigeninitiative gefragt.
Die Eingriffe, die man beobachten kann, sind sicherlich hilfreich für das M3. Es gibt viele Cholezystektomien, Appendektomien, Kolektomien, Hernienoperationen und zahlreiche Eingriffe in der Adipositaschirurgie. Unfallchirurgische Eingriffe fanden leider keine statt. Wenn man assistiert, ist man jedoch häufig nur als 2. Assistenz tätig. Das Führen der Kamera durfte ich beispielsweise nicht übernehmen, was ich aus anderen Häusern anders kenne. Die meisten Oberärzte sind bemüht, viel zu erklären und unterstützen die PJler.
Die Stimmung zwischen den Assistenzärzten und den Oberärzten ist teilweise etwas angespannt, und es wird gelegentlich übereinander hergezogen.
Wenn nichts mehr auf Station zu tun war und auch keine spannenden OPs waren, bin ich oft auch schon gegen Mittag nach Hause gegangen.
Die Seminare im Johannes Hospital sind insgesamt ausbaufähig. Sie finden einmal wöchentlich statt und sind für alle PJler im Haus gemeinsam. Einige Vorträge waren sehr gut und lehrreich, andere weniger, je nach Dozenten.
Das Essen im Johannes Hospital ist vollkommen in Ordnung. Die Cafeteria ist wirklich schön gestaltet, und man erhält sowohl Frühstück als auch Mittagessen.Ü