Ich hatte bereits mein Inneres Tertial in der Elisabeth Klinik absolviert. Da es sich um ein sehr kleines Haus handelt kannte ich bereits schon einen Grossteil der chirurgischen Kollegen. Die Chirurgie in der Elisabeth Klinik ist in den vergangenen Tertialen mehrmals sehr schlecht gerankt worden, weshalb ich die einzige PJlerin war, die sich für dort beworben hatte.
Ich wurde von Anfang an sehr herzlich aufgenommen und gefragt, was mich denn am meisten interessieren würde. Da ich mich mit niemandem absprechen musste, konnte ich also frei wählen und entschied mich für die Rettungsstelle. Dort ist Dienstbeginn um 7.30 Uhr. Da es auf den Stationen keinen PJler gab, musste ich allerdings morgens erstmal Blut abnehmen bzw. Flexülen legen gehen. Viel länger als eine Stunde war ich damit allerdings selten beschäftigt. In der Rettungsstelle läuft es dann meistens so, dass man allein zu den Patienten geht und sie untersucht. Dann bespricht man gemeinsam mit dem Assistenzarzt bzw. dem zuständigen Oberarzt die Röntgenbilder und das weitere Procedere. Je länger man da ist, desto selbstständiger kann man dann dort auch arbeiten, inkl. Wundversorgung, Nähen usw. Zum Mittagessen kann man regelmässig gehen und neuerdings gibt es das auch umsonst. Um 15.00 Uhr ist dann Nachmittagsbesprechung und sollte die Rettungsstelle nicht grad überquellen, kann man danach auch nach hause gehen. Sowohl Pflege als auch Ärzte in der Rettungsstelle sind sehr sehr freundlich, hilfsbereit und erklären gerne. Zwischendurch war ich auch immer mal wieder im OP zum Haken halten eingeteilt. Im unfallchirurgischen OP ist der Umgangston nicht immer freundlich, aber das sollte man an sich abprallen lassen und keinesfalls persönlich nehmen. Man ist als helfende Hand im OP sehr gern gesehen und ich hätte mit Sicherheit sehr viel häufiger im OP sein können, wenn ich gewollt hätte.
Fazit: Es waren wirklich 8 sehr lehrreiche und vor allem menschlich angenehme Wochen. Es wurde mehrmals betont, wie wertvoll meine Arbeit für das gesamte Team sei und es waren wirklich alle bemüht mir etwas beizubringen. Die schlechten Bewertungen aus der letzten Zeit kann ich so nicht nachvollziehen, allerdings kann ich über die Arbeitsabläufe auf den Stationen auch nicht wirklich viel sagen.