Es war für mich eine sehr spontane Entscheidung gewesen, eine Splithälfte im KCMC zu machen. Ich habe mich erst im Februar 2024 angefangen dafür zu bewerben. Leider habe ich zunächst die Bewerbung an diese Mailadresse geschickt und daraufhin keine Antwort bekommen. Per WhatsApp habe ich dann Kontakt zu dem International Office des KCMC aufgenommen und meine Bewerbung an eine weitere Mailadresse gesendet, woraufhin ich nach 2 Tagen dann den Acceptance Letter erhalten habe. Wie ich von anderen Internationals mitbekommen habe, verlief das bei mir ziemlich reibungslos. Bei den anderen hat sich Mrs. Aneth Nyka mehrere Monate nicht gemeldet. Da muss man einfach hartnäckig bleiben! Ich hatte das Glück, dass ich über Freunde den Einladungslink zu der WhatsApp Gruppe erhalten habe. Dort ist ein Dokument in der Gruppenbeschreibung hinterlegt, in dem ganz viele Tipps und Kontakte für die Zeit in Tansania stehen, unter anderem die Taxi-Driver George oder Alfred die einen für 60.000 TSH (20$) vom Flughafen abholen. Mrs. Nyka organisiert selbst auch Fahrten, die dann aber 60$ kosten. Leider haben sich inzwischen die Registrierungsgebühren und die Miete für die Unterkunft auf dem Doctors Compound erhöht. Ich habe einmalig 200$ als registration fee und 150$ pro Monat als Miete bezahlt, also insgesamt 500$ für alles. Jetzt nimmt sie auch die registration fee pro Monat und immer wieder erhalten die Bewerber den Aufruf, das Geld im Vorfeld zu überweisen. Ich habe das nicht getan, sondern habe ich das persönlich gegeben, sodass diese ganzen zusätzlichen Gebühren weggefallen sind.
Abgesehen von den organisatorischen Dingen habe ich eine unglaublich tolle Zeit in Moshi und insgesamt in Tansania gehabt! Ich bin allein dorthin geflogen und habe direkt Anschluss gefunden. Es ist an KCMC bekannt, dass dort sehr viele Elective Students aus Deutschland sind. Morgens sind wir um 7.15 Uhr vom Big Gate zusammen zum Krankenhaus gegangen. Um 7.30 Uhr gab es dann den Morning Report in der General Surgery, in dem Fälle des gestrigen Tages oder spezielle Fälle vorgestellt werden. Man muss im Vorfeld sich darauf einstellen, dass man nicht viel mitbekommt, weil die meisten Studenten und Ärzte wirklich leise Englisch sprechen. Wenn man aber nachfragt, sind alle sehr bemüht das Gesagte zu wiederholen. Ab und zu switchen sie auch in Swahili, aber auch da gibt es immer jemanden zum Übersetzen. Insgesamt muss man sagen, dass alle sehr nett, willkommen heißend und freundlich sind. Es kommt einfach sehr darauf an, wie motiviert man ist und wie viel man auf die Studierenden zugeht. Besonders auf der Acute Surgery fällt einem auf, dass der Zustand der Station ziemlich heruntergekommen ist. Aber es gibt auch Orte wie die Dialyse-Station oder die Onkologie, die relativ vergleichbar zu den deutschen Verhältnissen sind. Ich musste mich sehr daran gewöhnen, dass die Behandlung der PatientInnen am meisten davon abhängt, ob sie sich das finanziell leisten können. Fachlich sind die Studenten wirklich sehr fit und können manchmal Dinge aufsagen, die ich schon lange vergessen habe.
Ich bin im Krankenhaus auch durch viele Departments rotiert, die nichts mit Chirurgie zutun hatten. Das war für die meisten kein Problem gewesen und sie haben sich gefreut, dass ich das Interesse gezeigt habe.
Nach dem Morning Report haben wir uns einen Kaffee bei Glory’s geholt und bis meistens 9 Uhr gefrühstückt. Die Visite hatte nie so eine feste Uhrzeit, weil in Tansania einfach alles wesentlich entspannter abläuft. Ganz nach dem Pole Pole verlief der ganze Arbeitsalltag entspannter ab. Gegen 11-12 Uhr war die Visite vorbei und man hatte danach keine Aufgabe mehr. Je nach Motivation konnte man noch bei Wundverbänden helfen. Im Theatre konnte man sich ausgestattet mit eigenen Crocs verschiedene Operationen anschauen. Es ist insgesamt aber ein eher beobachtendes Praktikum. Ich habe im Gespräch mit den Studierenden und ÄrztInnen so viel über die Kultur und das Land gelernt! Insgesamt wird auch nicht so streng auf die Anwesenheit geachtet, sodass wir auch mal eine Woche für die Safari, Sansibar oder andere Touren fehlen konnten. Ich würde aber wirklich jedem vor Ort empfehlen, die Chance so viel möglich im Krankenhaus sehen zu können.
Was die Sicherheit angeht, habe ich mich auf dem Doctors Compound sicher gefühlt. Auch in einer Truppe konnte man sich gut in Moshi fortbewegen. Leider gab es während meiner Zeit einen Einbruch in eines der anderen Häuser, wo Geld gestohlen wurde, während die Betroffenen geschlafen haben. Mir selbst ist jedoch nichts passiert. Man muss sich in der Stadt auch darauf einstellen, dass viele einen ansprechen und etwas verkaufen wollen. Da einfach konsequent abblocken. Für die verschiedenen Touren und die Safari ist es am besten einfach in der WhatsApp oder vor Ort sich einer Gruppe anzuschließen.
Insgesamt muss ich sagen, war es eines der besten Entscheidungen gewesen nach Moshi fürs PJ zu gehen! Es war einfach eine so wertvolle und tolle Zeit.
Bewerbung
4 Monate vor Tertial-Beginn unter international@kcmc.ac.tz