PJ-Tertial Pädiatrie in Marienhospital Bonn (3/2024 bis 7/2024)

Station(en)
Martin 1, 2, Ambulanz
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Man startet das Tertial auf der Station Martin 1, rotiert dann auf Martin 2 und anschließend in die Notfallambulanz, sodass man eigentlich alles sieht. Außerdem ist es immer möglich mit in die Bronchoskopie oder Endoskopie zu gehen. Nach Absprache kann man auch mal in den Kinderchirurgischen OP mitgehen.

Martin 1: Schwerpunkt der Station ist Allgemeinpädiatrie/Pulmo/Allergo. Der Tag beginnt um 08:00 Uhr mit der Frühbesprechung und Röntgendemo. Dann geht es auf Station. Morgens findet immer eine oberärztliche Kurvenvisite statt und einmal pro Woche außerdem eine Chefvisite.
Man wird früh ermuntert ein Patientenzimmer mitzubetreuen und dieses auch bei den entsprechenden Visiten vorzustellen. Man überlegt sich gemeinsam mit den Ärzt:innen, ob die Therapie noch passt, welche Untersuchungen man vielleicht noch anmelden muss usw. Je nach dem wie stressig es auf Station ist, funktioniert die "Mitbetreuung" verständlicherweise mal besser und mal schlechter. Alles in allem war es aber den meisten AÄ wichtig, dass man "seinen" Patienten auch wirklich betreut. Wenn man es sich zutraut, kann man die Patient:innen auch unter Aufsicht visitieren und das Gespräch führen.
Ansonsten macht man ganz klassische Stationsarbeit. Vor allem: Abschlussuntersuchungen, Briefe schreiben, aber auch Blutabnahmen und Zugängen legen. Wenn man es sich zutraut und etwas eingeübt ist, kann man auch selbstständig mit einer Pflegekraft Blut abnehmen/Zugänge legen.

Martin 2: Schwerpunkt ist Gastroenterologie. Außerdem liegen hier vor allem Schulkinder und Jugendliche mit allgemeinpädiatrischen Erkrankungen. Der Stationsablauf ist der gleiche, auch wenn die zu betreuenden Patient:innen häufig etwas komplexer sind, da viele chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder andere chronische Erkrankungen haben. Auch hier kann man viel lernen und teilweise sogar etwas selbständiger arbeiten, weil man bereits eingearbeitet ist.

Notfallambulanz: Das war eindeutig die spannendste und lehrreichste Zeit. Üblicherweise rotiert man zum Schluss hierher, wenn man schon ein bisschen erfahrener ist im Untersuchen von Kindern. Hier kann man selbstständig Patient:innen sichten, also Anamnese erheben und untersuchen. Anschließend bespricht man sich mit einem Assistenten oder Oberärztin, untersucht nochmal zusammen, meldet gemeinsam weitere Untersuchungen an und nimmt ggf. Blut ab/legt einen Zugang oder schreibt einen Ambulanzbrief. Hier kann man sich auch wirklich sinnvoll mit einbringen und der Ambulanzärztin/-arzt echt helfen. Im Gegenzug lernt man viel Allgemeinpädiatrie! Außerdem kriegt man hier auch einiges aus dem kinderchirurgischen Spektrum mit, da sich die Kinderchirurg:innen die Räumlichkeiten mit der Päd teilen - die sind auch alle extrem nett und nehmen einen auch mal mit und erklären viel, wenn man Lust darauf hat.

Neo/Intensiv/Neugeborenenstation: Eine Rotation hierher ist leider nicht offiziell vorgesehen. Die Neo-Intensiv hat eine eigene Leitung und somit auch eigene Famulant:innen. Hier muss man sich also mit dem PJ-Koordinator der Päd und der Neo-Intensiv absprechen, ob eine Rotation möglich ist oder nicht. Ich konnte 2 Wochen dorthin rotieren, und finde, dass das auch gereicht hat. Insgesamt kann man nämlich nicht so viel selbständig machen. Auch liegen hier nur selten größere Kinder auf Intensiv, der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf der Neonatologie.

Sonstiges: Das Team ist insgesamt sehr jung und total nett. Ich wurde sehr herzlich empfangen und hatte im Laufe der Zeit sogar das Gefühl Teil des Teams zu sein. Freitags findet auch eine interne Fortbildung statt. Sehr zu empfehlen ist auch der Kurs "Pediatric Basic Life Support", der regelmäßig angeboten wird. Hier lernt man nicht nur Reanimation, sondern simuliert gemeinsam einen Patientenfall an einer Puppe.

Fazit: Wer vor allem viel über Allgemeinpädiatrie lernen möchte ist hier genaurichtig. Man kann die körperliche Untersuchung bei Kindern und die häufigsten Krankheitsbilder (z.B. Pneumonie, Obstipation, Gastroenteritis etc.) sehr gut lernen. Es wird auch überhaupt nicht erwarten, dass man sich in Päd auskennt. Ich selbst hatte nur wenig Ahnung von Päd und wollte mir das einfach mal anschauen - ich finde es hat sich definitiv gelohnt!
Nachteil ist, dass es nur wenig Spezialiserungen gibt (z.B. keine Kinderkardiologie, keine große pädiatrische Intensivstation). Andererseits läuft man dadurch auch nicht Gefahr in irgendeine Spezialambulanz eingeteilt zu werden, in der man nur superkomplizierte Fälle sieht ohne etwas zu verstehen.
Bewerbung
Anmeldung über das PJ-Portal
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Blut abnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
520

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07