Ich komme gerade aus der Schweiz zurück und bin immer noch sehr begeistert über die positiven Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte. Nicht nur war die Lehre im Spital und Nettigkeit der Menschen super, auch die Natur und die Berge haben mich beeindruckt.
Spital:
Das Spital ist sehr klein und hat insgesamt nur 3 Stationen mit ca. 40 Betten. Die Chirurgie wurde leider im Mai diesen Jahres geschlossen, deshalb gibt es nur noch die Innere Medizin, Geriatrie und die Palliativstation.
In den knapp 4 Monaten war ich die meiste Zeit auf der Inneren Medizin eingeteilt, wo ich in Rücksprache mit der anderen Unterassistenten entweder auf dem Notfall oder auf Station einem Assistenzarzt/ärztin zugeteilt war. Nach einer anfänglichen Einarbeitungsphase konnte ich mit der Zeit dort immer selbstständiger arbeiten und hatte zuletzt meine eigenen Patienten. Die Visiten auf Station gingen meist den gesamten Vormittag, dafür wurde aber alles im Detail besprochen und uns UHUs viel erklärt. Es gab jeden Tag eine Mittagspause und das Mensaessen war unglaublich lecker. Nach dem Mittagessen gab an fast jedem Tag eine Weiterbildung, klinische Visiten, Vorträge, Expeditionen in den Spitalbunker...
Abhängig davon, wie viel am Tag los war, konnte ich meistens zwischen 16.00 und 17.00 Uhr nach Hause gehen. An manchen Tagen war ich aber schon mal bis 18.00 Uhr da, bzw. wurde an einem Freitag schon mal um 14.00 Uhr nach Hause gelassen, weil nichts los war.
Ich war außerdem 5 Wochen in der Geriatrie eingeteilt, was wie eine Frühreha war, wo für die Betreuung der Patienten ein wenig mehr Zeit war und ich in den letzten zwei Wochen auf einmal auch eine (kleine) Station selber betreuen konnte.
Selbstständig bin ich mir für eine Woche noch die Palliativstation rotiert, was ich auch total spannend fand.
Im Spital Altstätten musste man als UHU keine Dienste übernehmen, man konnte aber freiwillig am Wochenende den Dienst unterstützen. Dafür bekam man dann an anderen Tagen frei. Insgesamt hatten wir auch pro Monat zwei freie Tage, die uns zustanden.
Freizeit:
Ich habe im Personalhaus das direkt gegenüber vom Spital liegt, zusammen mit anderen PJs und Trainees gewohnt. Das Personalhaus war super ausgestattet. Wir hatten eine komplette Küchenausstattung, Waschmaschine und Trockenraum und die Gruppenräume wurden 1x/Woche für uns gereinigt. An den Wochenenden sind wir fast täglich in den Bergen wandern gewesen, zum Bodensee gefahren und haben uns St. Gallen und Zürich angeschaut. Im Dezember sind wir auch Skilanglauf gefahren. Es gibt überall auch Skipisten (ich kann nur kein Ski fahren). Wer wandern, schöne Berge und die Natur liebt, wird es hier lieben.
Insgesamt ist das Klima im Spital Altstätten sehr angenehm. Alle grüßen sich und es ist ein schönes miteinander. Zum Start in das Jahr 2025 wird sich aber einiges ändern, denn es wird personell einiges umstrukturiert, unter anderem wird es nämlich einen neuen Chefarzt geben. Nichtdestotrotz glaube ich, dass das Spital Altstätten eine gute Adresse für ein PJ in der Schweiz ist, weil man sehr viel lernen kann und in der Freizeit die Berge und das Landleben genießen kann.
Wer viel ausgehen und feiern gehen möchte, dem würde ich allerding von Altstätten abraten, denn dafür ist die Stadt einfach zu klein.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 1.5 Jahre im voraus als Initiativbewerbung über deren Webseite beworben.
