Mein erstes Tertial des PJ war auf der Thorax- Herz- und Gefäßchirurgie der Uniklinik Tübingen. Wir waren am Anfang des Tertials sieben PJler für zwei Stationen und konnten uns so auch noch auf folgende Bereiche aufteilen und rotieren: Station, Sprechstunde, OP, Intensivstation.
Auf Station fällt die meiste Arbeit an und die PJler werden auch gebraucht. Auf allen anderen Einsatzbereichen (z.B. OP) ist man nicht fest eingeteilt und wird rein theoretisch auch nicht gebraucht. Auf Station kümmern sich die PJler morgens um die Blutabnahmen. Danach läuft man mit auf Visite und notiert die tagesaktuellen Aufgaben bei jedem Patienten in Absprache mit dem Stationsarzt. Im Laufe des Vormittags kümmert man sich dann um das Ziehen von Thoraxdrainagen und Schrittmachern. Des Weiteren können EKGs anfallen, die man selber schreiben muss und befunden kann. Mittags kann man ohne Probleme in der Mensa essen gehen. Im Laufe des gesamten Tages kriegen verschiedene Patienten ein Herzecho: Dabei kann man selbst gut die Untersuchun üben - die Ärzte erklären einem viel. Ab ca. 14.00 Uhr werden nicht mehr alle PJler gebraucht und einige können nach Hause gehen.
Im OP darf man je nach Motivation mit am Tisch stehen und assistieren. Die Eingriffe sind tatsächlich sehr faszinierend. Als 2. Assistenz muss man allerdings nicht wirklich viel machen und sieht auch schlechter auf das OP-Feld.
Generell herrscht ein sehr kollegiales Klima sowohl unter den Ärzten und auch dem Pflegepersonal. Die Ärzte erkären bei Zeit immer ausführlich. Sie wissen außerdem, dass nicht jeder PJler Herzchirurg werden will - freuen sich aber, wenn man dann trotzdem Interesse zeigt. Der Lehrbeauftragte ist außerdem sehr nett und nimmt sich für die PJler viel Zeit. Das Pflegepersonal akzeptiert die freundliche Koexistenz und ist immer nett.
Die THG ist aus meiner Sicht gerade zum leichten Einstieg in das Chirurgie-Tertial geeignet. Man geht gerne zur Arbeit, wird nicht krass ausgenutzt und als PJler akzeptiert.