PJ-Tertial Rechtsmedizin in Medizinische Universitaet Graz (11/2024 bis 1/2025)

Station(en)
Obduktionssaal, Gewaltambulanz
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Ich habe insgesamt 8 spannende und besonders sehr lehrreiche Wochen am Institut für gerichtliche Medizin der MedUniGraz verbracht. Ich kann die Abteilung jedem, der Interesse am Fach Gerichtsmedizin hat, absolut weiterempfehlen! Besonders positiv hervorzuheben ist das super liebe Team, welches einem vom ersten Tag an das Gefühl gibt, willkommen zu sein und sich stets bemüht, einen bestmöglich einzubinden.

Die Lehre und Einbindung von Studierenden werden hier besonders großgeschrieben. Man wird immer zu den anstehenden Obduktionen / klinisch forensischen Untersuchungen mitgenommen. Auch die Institutsleiterin ist sehr um Lehre bemüht, erkundigt sich um Feedback und erinnert in jeder Morgenbesprechung die Studierenden zu spannenden Fällen mitzunehmen. Während den Obduktionen wird eigentlich durchwegs erklärt, was gerade gemacht wird/worauf zu achten ist. Vor allem während den sanitätspolizeilichen Obduktionen ist ein selbstständiges Präparieren unter Anleitung möglich. So konnte ich während meiner Zeit hier jedes Organpaket mindestens einmal selbst präparieren und auch exenterieren. Natürlich ist es von Vorteil, sich hierfür zuvor ein bisschen in die Anatomie/Pathophysiologie/gerichtsmedizinische Literatur einzulesen, um möglichst viel mitnehmen zu können.

Ich wurde auch mehrmals zu Auswärtsobduktionen (i.d.R. gerichtlich) mitgenommen, welche in der Steiermark oder Kärnten stattfanden. Auch zu einer Gerichtsverhandlung konnte ich eine Fachärztin begleiten. Mein persönliches Highlight war eine Tatortbeschau, bei der ich die Möglichkeit hatte mitzukommen und die kriminalpolizeiliche Arbeit ein wenig kennenzulernen. Es ist auch möglich, den ÄrztInnen seine Telefonnummer zu geben mit Zeiten, in welchen man erreichbar ist und für Untersuchungen am Wochenende/nachts angerufen und mitgenommen werden will.

Zum Tagesablauf: Offiziell startet der Tag um 08:00. Jeden Dienstag und Donnerstag um 09:00 findet eine Morgenbesprechung statt und montags werden zusätzlich die Fälle vom Wochenende durchbesprochen. Danach werden anstehende Obduktionen (sanitätspolizeilich und gerichtlich) sowie klinisch forensische Untersuchungen (v.a. häusliche Gewalt, Vd. a. Kindesmisshandlung, Sexualdelikte) abgearbeitet. Wie viele pro Tag anstehen ist sehr unterschiedlich. Es gab Tage wo mehrere Obduktionen pro Tag durchgeführt wurden aber auch Tage wo nur eine oder gar keine Obduktion war. In dieser Zeit bekam ich Fachliteratur zur Verfügung gestellt und konnte mich in „meinem Büro“ im Selbststudium in die Thematik einlesen. Allerdings kamen auch in dieser Zeit öfters v.a. die AssistenzärztInnen und zwei der FachärztInnen zu mir, um aktuelle Fälle durchzusprechen oder mir die forensisch-pathologische Sammlung des Instituts zu zeigen. Auch von jedem anderen Teilbereich des Instituts (Toxikologie, DNA-Labor, Molekularbiologie, Sozialarbeit etc.) wurde aktiv auf mich zugegangen und mir Einblicke in ihren Arbeitsbereich gegeben. Auf Nachfrage konnte ich auch mal das Gutachten einer gerichtlichen Obduktion oder den Befund einer klinischen Untersuchung vorbereiten, welche im Anschluss mit mir durchbesprochen wurden. Heimgehen war meist um die Mittags-/Nachmittagszeit nach der letzten Obduktion möglich, je nachdem wie viel anstand.

Alles in Allem ein Top KPJ-Tertial! Ich hatte wirklich das Gefühl in meinem persönlichen Lernfortschritt gefördert zu werden und konnte Vieles aus meiner Zeit hier lernen und mitnehmen.
Unterricht
1x / Woche
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1