Ich habe mein erstes Tertia in der Inneren Medizin in Altenburg absolviert. Zu beginn des Tertials war ich bereits im 5. Monat schwanger. Das hatte ich bereits im Vorfeld der PJ-Beauftragten, Frau Kopitz, telefonisch mitgeteilt und mich bezüglich der Umsetzung und Möglichkeit einer PJ-Teilnahme erkundigt. Ich bin in Altenburg hier nur auf viel Verständnis und Kompromissbereitschaft getroffen und konnte mein PJ im Rahmen der Möglichkeiten einer Schwangerschaft problemlos absolvieren. Dadurch hatte ich nur eine statt den vorgesehenen 3-4 Rotationen. ich habe 8 Wochen auf der Kardiologischen Station und weitere 5 Wochen in der Nephrologie und Diabetologie verbracht und mich auf beiden Stationen sehr wohlgefühlt. Mit den pflegerischen Teams habe ich mich beide Male sehr wohl gefühlt, der Kontakt der Ärzte zur Pflege war insgesamt sehr gut, es wurde häufig gemeinsam Kaffee getrunken und gefrühstückt. Der Umgang war stets respektvoll, hilfsbereit und herzlich. Die Ärzte haben mich immer eingebunden, auf Nachfrage und von sich aus viel erklärt und mir immer all meine Fragen beantwortet. Die Organisation war sehr gut. Wir haben alle am ersten Tag sämtliche IT-Zugänge erhalten, für KIS, Sema (digitale EKG Auswertung) und zum Ansetzen von Pharmaka. In Sema hat man als PJler einen eingeschränkten Studenten Zugang, ansonsten ist man als Arzt eingetragen und kann als solcher Untersuchungen und Bildgebungen anmelden, Arztbriefe schreiben und Medikamente ansetzten/absetzen. EKGs werden digital ausgewertet und nicht mehr ausgedruckt. auf der Kardio wurden die EKGs leider super schnell von den Assistenzärzten ausgewertet, auf der Nephro hingegen blieben sie gerne liegen und wurden dann von mir aufgearbeitet. Meine Tätigkeiten waren die tägliche Teilnahme an der Frühbesprechung, einmal wöchentliche klinikinterne Fortbildungsvorträge, Tägliche Visite mit Visiten-PC durch die Zimmer, tägliche Röntgenbesprechung, ausgewählte Aufnahme von Patienten (für die Kardiologie gab es eigens einen Aufnahme-Arzt in der Ambulanz) und das Verfassen von Arztbriefen, Assistenz bei Kardioversionen, ZVK-Anlagen und Pleurapunktionen. Bei Interesse konnte ich mit in die Sono-Funktion, Herzkatheter-Labor fiel durch die Schwangerschaft leider flach, ebenso die Rotation in die Notaufnahme und sämtliche Blutentnahmen und Zugänge. Einmal wöchentlich gab es eine Chefarztvisite, wo man gut und gerne ausgefragt wurde, aber stets etwas gelernt hat. Der Umgang war immer respektvoll. Zum Mittagessen war jeden Tag zeit und man ging immer gemeinsam mit den Stationsärzten. Ich habe das Angebot einer Unterkunft nahe der Klinik wahrgenommen. diese sind voll möbliert und auch mit Küchenausstattung versehen. Nicht luxuriös aber vollkommen ausreichend und eben kostenlos, mit dem Rad 10 min vom Klinikum entfernt. es gibt einen Studientag pro Woche, von dem man eigentlich maximal eine Woche in Summe nehmen darf. In meinem Fall wurde das ausgehebelt, ich habe alle Studientage am Ende genommen und auch für die Wochen, die ich dann gar nicht mehr auf Arbeit war, noch die Studientage gekriegt. Dadurch konnte ich schon Mitte August zum regulären gesetzlichen Mutterschutz 6 Wochen vor der Geburt aufhören. Das war 4 Wochen vor regulärem Tertial Ende. Auch Fehltage wurden sehr locker gehandhabt. Die Stationsärzte , mit denen ich meine vereinzelten Fehlzeiten aufgrund von Arztterminen abgesprochen habe, haben diese nicht an die Verwaltung gemeldet. und auch die 4 Fehltage die ich zusätzlich zu den 16 Studientagen noch brauchte, um früher aufhören zu können, wurden mir von Frau Koptiz nicht auf dem Zeugnis dokumentiert. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und sehr viel gelernt! Das einzige Manko ist der fehlende Unterricht. Hier ist definitiv Ausbaubedarf, das spielte für mich in meiner Situation jedoch eine untergeordnete Rolle und wurde durch einen Gipskurs und die wöchentlichen klinikinternen Fortbildungen und er Inneren kompensiert. Vor allem bin ich dankbar, das Tertial problemlos in der Schwangerschaft machen zu können.
Bewerbung
PJ-Portal. Nervig war jedoch die Immatrikulation als Zweithörerin an der Uni Jena, vor allem, weil mein M2 Zeugnis erst 4 Tage vor PJ-Beginn bei mir eingetroffen ist.