Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich kann die Dermatologie am Dresdener Uniklinikum als Wahltertial nur empfehlen!
In der Herbstkohorte gibt es drei PJ'ler pro Tertial. Am Anfang wird man eingeteilt, danach kann man sich untereinander abstimmen, wie man rotiert. Dabei gibt es drei große Bereiche: die Stationen S1 und S2 sowie die Poliklinik. Außerdem kann man in der Allergologie, in der präoperativen Sprechstunde, im OP, in der Skin-Imaging-Sprechstunde und im UCC hospitieren. Das würde ich von der S2 aus empfehlen und sollte man auf jeden Fall nutzen!
Station DER-S1:
Hier werden die konservativen dermatologischen Krankheitsbilder behandelt. 07:30 Uhr geht es los. Morgens sind klassisch Blutentnahmen, für die man als PJ'ler allein verantwortlich ist. Danach ist Visite, die meist recht ausführlich. Montags ist Oberarzt- und donnerstags Chefvisite, diese erklären auch viel. Im Verlauf kann man auch seine eigenen Patienten visitieren und üben, Visiteneinträge zu schreiben. Im Anschluss nimmt man selbstständig Patienten auf, die man mittags den Ärzten übergibt und nochmal mit der Oberärztin bespricht. Der Rest des Tages ist flexibel. Meistens gibt es noch Akutaufnahmen, Biopsien, Scores usw. Alles kann man eigenständig durchführen. Insgesamt ist die Station eher stressig, man hat meist durchgängig zu tun, Mittagessen ist spät und man kommt nicht immer unbedingt pünktlich raus. Doof ist, ist, dass die S1 komplett auf den PJ'ler setzt und oft vieles auf einen abgeschoben wird, frei nehmen ist auch nicht gern gesehen und wenn, dann muss einer von den anderen PJ'lern einen ersetzen.
Station DER-S2:
Das ist die operative und onkologische Station, diese ist deutlich entspannter als die S1. Dort geht es auch 07:30 Uhr mit Blutentnahmen und Flexülen los, dann ist eine eher kurze Visite und nachmittags hilft man bei den Briefen. Zwischendurch kann man eigenständig Verbandswechsel durchführen, hat meist aber auch viel Zeit zum Nachlesen, Nähen üben oder eben Hospitieren. Hier hat man meist pünktlich oder sogar überpünktlich Schluss.
Poliklinik:
Die Poliklinik ist quasi ambulanter Betrieb. Dort kann man vormittags und nachmittags in den verschiedensten Sprechstunden (Psoriasis, Autoimmun, HIV, Wunde, Laser...) hospitieren und etwas Einfaches auch mal allein übernehmen. Zwischen 11:00 und 12:00 Uhr (meist geht es früher los und dauert länger) ist die Konsiliarsprechstunde. Dort können sich Patienten mit Überweisung vom ambulanten Dermatologen akut vorstellen. Als PJ'ler hat man ein eigenes Zimmer, macht selbstständig eine kurze Anamnese und Untersuchung und holt dann den zuständigen Oberarzt dazu, um das weitere Procedere zu besprechen. Im Anschluss diktiert man selbstständig die Briefe. Das ist wirklich toll, man kann dadurch mega viel lernen! Mittwochs und freitags sind kurze Tage, da kann man je nach der Auslastung der Konsiliarsprechstunde spätestens 14:00 Uhr gehen. Montags, dienstags und donnerstags hat die Poliklinik bis 18:00 Uhr geöffnet, meistens darf man aber eher gehen.
Von der Pflege bis zum Chefarzt sind überall alle sehr freundlich, hilfsbereit und wertschätzend. Man darf viel selbstständig machen, wird dabei jedoch nicht allein gelassen und kann sich jederzeit mit den Ärzten und auch Oberärzten rücksprechen. PJ-Unterricht oder Studientage gibt es leider nicht, dafür wird einem immer angeboten, an Fortbildungen von Pflege und Ärzten teilzunehmen. Krankheits- und Urlaubstage wurden bei uns im Tertial auch nicht so streng genommen. Das Uniklinikum zahlt 400 €. Außerdem bekommt man Wäsche und pro Werktag eine Essensmarke von 4 €.