Der Tag beginnt mit der Frühbesprechung um 7:30 Uhr (Montags 7:15 Uhr), die auf Italienisch stattfindet. Anschließend haben sich alle PJs aufgeteilt. Immer freitags wird nachmittags der OP-Plan für die nächste Woche bereitgestellt, anschließend können alle Studierenden sich auf die verschiedenen OPs verteilen. Neben den bekannten allgemeinchirurgischen OPs übernimmt die Chirurgie in Italien auch alle senologischen OPs. Alternativ zum OP kann man sich auf der Station die Visite und Stationsarbeit begleiten oder mit in die Ambulanzen gehen. Ob in all diesen Bereichen Deutsch oder Italienisch gesprochen wird hängt sehr von den Ärzt*innen und Patient*innen ab, bei denen man an dem Tag landet. Italienisch zu sprechen ist auf jeden Fall von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. Mittagessen war regelmäßig möglich, und zwischendurch einen Kaffee trinken zu gehen, gehört in Italien zum guten Ton.
Insgesamt gilt in diesem Tertial das Motto "Alles kann, nichts muss". Wenn man motiviert ist, kann man viele verschiedene Bereiche angucken und so ziemlich jede Art von allgemeinchirurgischer OP sehen. Viele Ärzt*innen wechseln auf Deutsch wenn man sich interessiert zeigt und insbesondere der Leitende Oberarzt steht für Fragen jederzeit zur Verfügung (er geht allerdings demnächst in den Ruhestand). Neben den Routine-OPs gibt es außerdem noch jeden Tag einen Vormittags- und einen Nachmittags-Pieper, der von den PJlern besetzt sein muss.
Das Mittagessen ist kostenlos, eine Aufwandsentschädigung vom Krankenhaus gibt es ansonsten nicht. Solange alle OPs und die Pieper-Dienste besetzt sind kann man sich dafür aber Studientage nehmen und kann diese auch sammeln wenn man 2 oder 3 am Stück nehmen möchte.
An Freizeitwert ist Bozen wahrscheinlich durch wenig zu überbieten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, ein Auto zu Verfügung zu haben, aber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man auch schon gut umher.
Bewerbung
Wir haben uns damals noch per Mail beworben, mittlerweile gibt es aber ein Online-Portal dafür. Falls ihr eine Erasmus-Praktikumsförderung beantragen wollt, schickt die Unterlagen (Learning Agreement) auf jeden Fall frühzeitig hin. Die Bearbeitung hat bei uns über einen Monat gedauert.
Für den öffentlichen Nahverkehr kann man eine Abokarte buchen, wenn man eine italienische Steuernummer hat. Die kann man per Mail unkompliziert beim für einen zuständigen Italienischen Konsulat in Deutschland beantragen und bekommt sie dann auch einfach per Mail zurück.