PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Rosenheim (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Zentral-OP, Uro-OP, Gyn-OP, AOZ, Op-Int
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Witten/Herdecke
Kommentar
Das Anästhesie-Tertial in Rosenheim war ein echtes Träumchen und ich kann rückblickend sagen, dass die 4 Monate sowohl beruflich als auch privat eine echte Bereicherung waren. Ich habe während meiner Zeit dort 5 Wochen auf der Operativen Intensivstation (Anästhesiologisch geführt) verbracht und war den Rest des Tertials im OP unterwegs. Dort bin ich alle verschiedenen "Abteilungen" durchlaufen, war also im Uro-OP, Gyn-OP, Zentral-OP und im Ambulanten Operationszentrum. Während man im OP eingeteilt ist, startet der Tag um 07:30 mit einer Frühbesprechung (Montags gibt es immer einer 30-45 minütige Fortbildung zu verschiedensten interessanten Themen), nach der man sich dann kurz mit dem Chefarzt bespricht, in welchen Sälen oder Bereichen es wohl am sinnvollsten ist mitzugehen oder ob man sich schon selber überlegt hat, wo man den heutigen Tag sein möchte - man hat also eigentlich immer freie Wahl. Grundsätzlich ist es in Rosenheim so, dass die Säle im ZOP meist durch die (Jung-)Assistenten besetzt sind, während in der Ebene 1-2 Oberärzte im Hintergrund immer Ansprechbar sind bzw. durch die Säle rotieren um zu schauen, ob irgendwo Hilfe benötigt wird. Die ausgelagerten OPs (Gyn, Uro und AOZ) sind meist durch Fach- und Oberärzte betreut.
Und dann gehts auch schon in den OP. Dort ist man dann mit am Einleiten, Intubieren/Larynx-Maske schieben, Lagern etc. und begleitet das Ganze natürlich auch weiter während der OPs. Nach ein paar Tagen/Wochen "Einarbeitung" dufte ich dann auch die Beatmung selbstständig einstellen/anpassen und dann auch, natürlich immer in Absprache mit dem zuständigen Arzt, Indikationen für Medikamente stellen und diese dann auch verabreichen. Grundsätzlich hat man aber auch immer bei dem Aufziehen von Medis, BGAs und sonstigen Dingen die während einer OP so anfallen helfen dürfen. Ich konnte während meiner gesamten Zeit dort immer eine min. 30 minütige Mittagspause machen (oft wurde ich auch für länger in die Pause geschickt :)) und je nach Interesse oder ob man in einem anderen Saal evtl. mit einleiten konnte, durfte ich auch immer die Säle wechseln. Meistens war der Tag ca. zwischen 14:00 und 16:00 vorbei.
Auf der OP-Int geht es bereits um 07:00 mit der Übergabe des Nachtdienstes los. Auch dort ist das Team bzw die Rotanten super nett und die Atmosphäre ist wirklich sehr harmonisch und lustig! Dort begleitet man in der ersten Woche die Oberärzte um erstmal ein Gefühl für die Abläufe auf Station zu gewinnen und begleitet auch die Visiten der versch. chirurgischen Abteilungen bei der man auch einiges Mitnehmen kann. Sobald man sich dort dann etwas auskennt, kann man schnell viele Aufgaben übernehmen und auch eigene Patienten betreuen - das inkludiert dann Sonos, Echos, körperliche Untersuchungen, Beatmungsoptimierung, anmelden von Untersuchungen, Überarbeiten des Medikationsplans, Verlegungsbriefe schreiben, dokumentieren, ..... Ich konnte während ich da war auch mehrfach ZVKs, arterielle Zugänge legen und auch mal Bronchoskopieren :) sobald die Übergabe an den Spätdienst erfolgt ist (der kommt immer um 12:30) gehen dann alle zusammen essen und danach ist der Tag meist deutlich entspannter, weil eben mehr Leute da sind, sodass ich dann auch regelmäßig früher in den Feierabend geschickt wurde (meist so um 14:00). Mir hat es extrem gut auf der OP-Int gefallen und ich habe dort wirklich viel gelernt.... das nette Team, die einem wirklich viel erklären und beibringen wollen, waren für meine gesamte Zeit in Rosenheim die Kirsche auf der Torte :)

Pro: Eigentlich fast alles, um ehrlich zu sein :) Das gesamte Team ist wirklich super nett, aufgeschlossen und gerade unter den Assistenzärzten hat man sich schnell wie ein Teil des Teams gefühlt. Zudem war wirklich der Großteil sehr bemüht, mir viel zu zeigen, zu erklären und beizubringen. Vor allem wenn man schon ein paar Wochen da ist und die Oberärzte einen kennen und ein Gefühl dafür bekommen haben, was man kann, darf man auch im OP wirklich sehr selbstständig arbeiten. Zudem waren auch die anderen Menschen/Berufsgruppen (Pflege, OTAs, ATAs, ...) mit denen ich zusammen gearbeitet habe wirklich zum absoluten Großteil durchweg sehr nett und auch bemüht, mir Sachen beizubringen.
Absolutes Pro ist natürlich auch Rosenheim + Umgebung selbst. Man findet eigentlich immer jemanden (entweder unter den PJs oder auch unter den Kollegen) mit dem man nach Feierabend etwas unternehmen kann - sei es eine schöne Feierabend-Wanderung inklusive Gipfel-Brotzeit oder ein Tripp zum See - hier kommt eigentlich jeder Natur und Outdoor-Liebhaber auf seine Kosten. Da die PJ-Kohorte vor meiner sich sehr engagiert um regelmäßigen PJ-Unterricht bemüht hat, muss ich diesen auch lobend hervorheben - bei uns hat eigentlich immer 2-3x pro Woche Unterricht zu verschiedensten Themen/Abteilungen stattgefunden. Alles in allem ist das Klinikum aber auch einfach sehr modern und die Mitarbeiter-Kantine der absolute Wahnsinn.

Contra: Die einzige Kritik die ich machen kann ist, dass man doch verhältnismäßig wenig intubieren kann, da die meisten POs mittlerweile mit LAMA gemacht werden und die OPs im ZOP, bei denen intubiert werden soll, meistens die Assistenten selber intubieren sollen/wollen... einerseits um selber noch sicherer zu werden, andererseits weil es den Assistenten nicht erlaubt ist, solche Aufgaben ohne die Anwesenheit eines Oberarztes an einen Studi abzugeben. Das sind natürlich legitime und gut nachvollziehbare Gründe, hat aber trotzdem dazu geführt, dass man eher nicht so häufig dazu kommt zu intubieren. LAMAs hingegen durfte ich eigentlich immer legen. Als Contra muss ich - nicht mich, aber zukünftige PJler betreffend - den Abriss des Personalwohnheims anmerken. Dieses günstige und nahe Wohnort-Angebot war einfach der Wahnsinn und für viele PJler mit denen ich zeitgleich da war und gesprochen habe, einer der Hauptgründe sich für das RoMed Klinikum zu entscheiden.
Bewerbung
Ich habe den PLatz über die nationale Phase des PJ Portals bekommen. Die KOmmunikation mit dem PJ-Koordinator und der LMU München waren durchweg problemlos.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Repetitorien
Nahtkurs
Tätigkeiten
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500
Gebühren in EUR
100€ für ein Zimmer im Wohnheim

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13