Als erstes muss man sagen, dass man im Team sehr nett aufgenommen wurde und keine Frage unbeantwortet blieb. Man musste allerdings stets viel Eigeninitiative zeigen, um zu bestimmten Patientenuntersuchungen oder auch nur zu Verbandswechseln mitkommen zu können. Daher die 3 in Betreuung. Wenn man gefragt hat, durfte man aber zu allem mit. Ich habe nie ein Nein gehört und es wurde dann auch immer freundlich erklärt und jede Frage beantwortet. Es wurde leider auch zum Ende des Tertials selten vom Arzt aus gefragt, ob man nicht mitkommen möchte. Also immer Fragen und hinterhersein, sonst konnten schnell interessante Fälle an einem vorbeigehen. Es hing also viel von einem selber ab, was man in diesem Tertial dort gelernt hat.
Auf Station: Morgens Blutabnahme. Bei der Visite steht man leider nur daneben, kann danach aber bei Verbandswechsel assistieren oder manche auch selber durchführen. Drainagen verschiedenenster Art ziehen. Dann Patientenaufnahme und möglichst viel auch selber managen. Arztbriefe schreiben.
Einmal in der Woche ist Chefarztvisite, in der man die Patienten der Station vorstellt.
Im OP: Man ist regelmäßig im OP eingeteilt. Man hält in der Regel Hacken. Es wird aber auch erklärt und man kann stets Fragen stellen und wird selbst viel gefragt. Vor allem vom Chef wurde man stets aufgefordert zu Fragen, wenn einem etwas unklar ist und jede Frage wurde auch immer sehr freundlich und umfassend beantwortet. Daher waren viele OPs spannend. Die Hautnaht durfte man öfters machen.
Ambulanzen: Die Chirurgen haben verschiedene ambulante Sprechstunden, zu denen man gehen kann. Z.B. Fußsprechstunde oder proktologische Sprechstunde. Dort kann man die Diagnostik miterleben und denn Weg der Patienten von Diagnose zur späteren stationären Aufnahme, OP, postoperatives Management und Entlassung verfolgen.
Notaufnahme: Diese ist noch recht neu und noch nicht vollständig in Betrieb. Wenn man aktiv nachgefragt hat, konnte man zu Patienten in die Rettungsstelle mitkommen.
Unterricht: Montags ist eine allgemeine Fortbildung für alle Chirurgen. Die Themen waren meist nicht besonders spannend und haben v.a. das Krankenhaus betroffen. Einmal in der Woche ist PJ Fortbildung. Oft aus dem stehgreif. Mit der Zeit immer häufiger ausgefallen. Leider wird die Fortbildung auch nicht im OP Plan berücksichtigt, sodass man einige auch einfach selber verpasst hat, da man in den OP musste.
Ein kurzer Wechsel zu den Anästhesisten oder platischen Chirurgen ist möglich. Ich war 4 Wochen bei den Anästhesisten. Sehr nette Truppe. Mann kann auf die Intermediate Care Station und in den OP, wo man viel machen darf und eine Menge lernt. Sehr zu empfehlen!
Ich bin zum Schluss doch auch traurig gewesen, dass die Zeit nun vorbei ist. Es war im OP und auf der Station eine angenehme und nette Zeit. Ich habe vieles gelernt. Sicherlich nicht alles optimal gelaufen, aber es war ein gutes Tertial.