PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Kiel (4/2010 bis 7/2010)

Station(en)
A5, A3 und B5
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Insgesamt ist es sehr schwierig die Uni Klinik Chirurgie als ganzes zu bewerten, da die einzelnen Abteilungen (Herz- und Gefäß-, Unfall- und Allgemeinchirurgie) und dann auch die einzelnen Stationen sehr unterschiedlich sind.

In der Herzchirurgie (A5) hat es mir sehr, sehr gut gefallen! Im Op durfte man eigenständig die Naht der Saphenektomie machen - subkutan und intrakutan. Wer bis dahin nicht nähen kann, der lernt es und wem das Nähen Spaß macht, der kann sich richtig austoben - mind. 30cm pro Op :-) Außerdem wurde man von allen Ärzten und Pflegern sehr freundlich behandelt und es wurde überall viel erklärt.

Auch auf der A3 hat es mir sehr gut gefallen. Die Station gehört zur Allgemeinchirurgie und ist eine Intermediate Care und Transplant Station - also viele schwerkranke Patienten mit sehr unfangreichen Krankengeschichten. Falls es gerade viele PJ´ler in der Allgemeinchirurgie gibt, muss man nur sehr selten in den Op und hat ähnliche Aufgaben wie auf einer internistischen Station. Die Stimmung auf Station war sehr gut und man hat auch hier viel erklärt bekommen.

Auf der B5 (auch Allgemeinchirurgie – Thorax- und Visceralchirurgie) war ich insgesamt recht unzufrieden. Man war auf Station nur für die Idiotenaufgaben wie Blutabnehmen, Braunülen legen, EKGs schreiben, viele Botengänge, tausende Anrufe tätigen, Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden, Reha Anträge ausfüllen usw. zuständig. Im Gegenzug wurde einem dafür aber nichts erklärt, man wurde nicht ins Team integriert und man wurde obendrein noch doof angemacht, wenn man etwas zeitlich nicht geschafft hatte, weil man in den Op musste! Insgesamt muss man quasi jeden Tag in den Op und ist daher auch nur morgens und immer mal wieder kurz zwischendurch auf Station. Im Op ist es sehr unterschiedlich, es gibt eine ganze Reihe sehr netter Ärzte, die auch mal etwas erklären und einen am Ende zunähen lassen, allerdings gibt’s da auch andere, wo man nichts sehen kann, nichts erklärt bekommt und angemotzt wird, wenn man den Harken nicht richtig hält….

Insgesamt ist ein Mittagessen meist möglich, wenn man aktiv danach fragt (die Ärzte selbst gehen meist nicht essen). Auch zum PJ-Unterricht kann man meist gehen, wenn man ihn selbstbewusst genug einfordert.
Der Unterricht selbst war sehr gut! Montags findet eine Art Simulation der mündlichen Staatsexamensprüfung statt. Es ist der Reihe nach jeder Student dran und muss dann einem Oberarzt einen Patienten vorstellen. Meist Freitags finden dann kleine Repititorien statt. Als Highlights hatten wir auch einen Nahtkurs, einen Laparoskopiekurs und eine Arthroskopiekurs.

Gehalt bekommt man leider keins. Auch gibt es keine Studientage und die Arbeitszeiten sind recht lang im Vergleich zu anderen Tertialen. Es gibt die Möglichkeit Dienste (bis Mitternacht in der unfallchirurgischen Notaufnahme) zu machen und dann die Ausgleichstage gesammelt am Ende zu nehmen. In den Diensten hat man einen PJ´ler-Pieper und ist für die Blutentnahmen und Braunülen der gesamten Chirurgie zuständig, außerdem für die Notfall-Ops und ansonsten für die UC-Ambulanz.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2