PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Evangelisches Krankenhaus Hubertus (2/2010 bis 5/2010)

Station(en)
1 C
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Über das chirurgische Tertial kursieren so viele unschöne Gerüchte, dass ich überhaupt keine Lust hatte, das Ganze zu beginnen! Doch ich wurde angenehm überrascht. Im Hubertus Krankenhaus wurde ich von Assistenten und Oberarzt freundlich empfangen, recht gut eingearbeitet und bis zum Ende nicht ausgebeutet...
Der Tag beginnt Punkt 7 Uhr auf der kleinen Intensivstation, wo es eine Ãœbergabe des Nachtdienstes über alle kritischen Patienten gibt (Anwesenheitspflicht...man lernt allerdings nichts in diesen 5 Minuten Kurzvisite...), im Anschluss Chefvisite auf der Station (jeder prä- u. postoperative Patient sowie irgendwie interessante oder wichtige Fall wird vom Chef begrüßt, kurzer small talk und den Assistenten werden Arbeitsanweisungen zugerufen-Lerneffekt auch eher null, aber man wird wach und wundert sich...:)). Dann kurze Besprechung im Team über OP´s und Probleme, Röntgenbesprechung und kurz vor 8 Uhr Start in den PJ-Alltag; entweder ging es gleich in den OP (meist 2. Assistenz, bei Personalnotstand oder aber wenn man sich nicht gar so blöd anstellt öfter auch 1. Assistenz:Haken halten, Extremitäten halten, mal Kamera führen, mal knoten, mal nähen,...zu sehen gibt es ca. 80% orthopädische und unfallchirurgische OPs-viele Arthroskopien, Frakturen jeder Art, auch TEPs, Füße...an Allgemeinchirurgie Leistenhernien, ein paar Gallen, mal einen Appendix, Adhäsiolysen, aber auch der eine oder andere Ileus-abgefragt wird man nur am Rande, aber man kann selbst jederzeit Fragen stellen ) oder aber typische Stationsarbeiten (Blut abnehmen, Flexülen legen, Visite, Verbände wechseln, Redons ziehen, administrative Tätigkeiten wie Anmeldungen, Telefonate, Organisationszeug halt und natürlich Patienten-Aufnahmen, wenn Zeit war mit in die 1. Hilfe gehen, aber die ganz spannenden Fälle gibt es da nicht so, eher Leute mit Wehwechen, die nicht zum Niedergelassenen wollen, aber das eine oder andere akute Abdomen gab es schon, oder ausgerenkte Schultern, Frakturen und Co. ). Ãœber mangelnde Beschäftigung braucht man sich nicht zu beklagen, aber "meine" Ärzte waren super fair und haben mich immer pünktlich gehen lassen. Der Tag endet wie er begonnen hat-15 Uhr Ãœbergabe auf der IT.

Das Mittagessen ist für Famulanten und PJler kostenfrei und wenn man nicht im OP feststeckt, schafft man es auch das zu nutzen (so medium lecker...). Kittel und Hose werden gestellt.

Menschliche Interaktion und Kommunikation ist ja sehr subjektiv und so kann ich nur für mich sprechen-habe mich größtenteils sehr wohl gefühlt im Team, hatte das Gefühl dazu zu gehören, es war nicht immer nur stressig und oberflächlich, sondern wurde auch mal gelacht! Auch wenn es aus Personalgründen keine wöchentliche Chirurgie-Fortbildung gab, konnte ich jederzeit ALLES fragen und sobald es ging wurde sich irgendwie Zeit genommen. Es gibt eine wöchentliche knapp einstündige Röntgenfortbildung und da es noch einen PJler in der Inneren gab, eine in der Geriatrie an der man jederzeit teilnehmen konnte.
Genervt hat mich das unmögliche Verhalten einiger frustrierter Schwestern und Anästhesisten im OP-die behandeln chirurgische PJler (und z.T. auch Assistenten) wie den letzten Husten , aber vielleicht hat eine Beschwerde da für kommende Generationen Abhilfe geschaffen (auch unter den OP-Schwestern gibt es eine ganz tolle, die einem alles bereitwillig erklärt, haltet euch an Schwester Birgit!).

Fazit: Eine Allgemeinchirurgin werde ich sicher nicht, aber ich werde mein Chirurgie-Tertial in guter Erinnerung behalten!!!
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2