PJ-Tertial Rheumatologie in Immanuel-Krankenhaus Rheumaklinik Berlin-Wannsee (7/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Rheumatologie
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Für mein Tertial in der Inneren Medizin bin ich bewusst nach Berlin gewechselt, um den Schwerpunkt Rheumatologie kennenzulernen – ein Gebiet, das mich schon lange besonders interessiert. Rückblickend war diese Entscheidung ein voller Erfolg: Das Tertial hat meine Erwartung nicht nur erfüllt, sondern in vielen Punkten übertroffen.
Von Beginn an wurde ich freundlich aufgenommen und ohne Berührungsängste in das Team integriert. Die überschaubare Teamgröße erleichterte die Zusammenarbeit, zumal man mit allen – inklusive Oberärzten und Chefarzt – per „du“ war. Ein struktureller Vorteil ergab sich zudem daraus, dass Assistenzärzte erst im späteren Verlauf ihrer internistischen Weiterbildung in die Rheumatologie rotieren. Dadurch waren alle Kolleginnen und Kollegen auf Station sehr erfahren, souverän und hatten ausreichend Routine im Umgang mit PJ-Studierenden. Das führte zu einem kontinuierlich hohen Niveau im Teaching und einer verlässlichen Betreuung.
Die Rheumatologie selbst ist ein Fachgebiet, das ein vertieftes Verständnis erfordert und gleichzeitig ein moderateres Arbeitstempo erlaubt. Die Patientengespräche sind ausführlicher, die körperliche Untersuchung differenzierter, und man hat mehr Zeit, pathophysiologische Zusammenhänge wirklich zu erfassen. Diese Arbeitskultur erzeugte ein angenehmes, ruhiges und zugleich lehrreiches Umfeld.
Zu meinen Aufgaben gehörten zunächst die Aufnahme neuer Patientinnen und Patienten sowie deren körperliche Untersuchung. Hier konnte ich insbesondere den rheumatologischen Fokus – zum Beispiel die strukturierte Gelenkstatus-Erhebung – erlernen und festigen. Nach und nach übernahm ich selbstständig das Anmelden von Untersuchungen sowie das Organisieren der verschiedenen Therapieangebote. Letztere waren in dieser Klinik besonders vielfältig und reichten von Aquagymnastik über Yoga bis zu Massagen und Akupunktur. Dies ermöglichte einen breiten Einblick in integrative Behandlungsansätze, die man in einer klassisch-internistischen Umgebung selten in dieser Form erlebt.
Blutentnahmen fielen zwar an, waren aber quantitativ überschaubar (häufig maximal fünf pro Morgen). Auch hier half das ärztliche Team regelmäßig aus, sodass ich überdurchschnittlich viel Zeit für Visiten, diagnostische Überlegungen und eigenständiges Arbeiten hatte.
Im weiteren Verlauf des Tertials wurde ausdrücklich gewünscht, dass ich eigene Patienten betreue. Ich übernahm komplette Aufnahmen, besprach die Fälle mit den Assistenzärzten, meldete Diagnostik an und verfasste die Entlassbriefe. Dies erforderte jedoch ein gewisses Maß an Eigeninitiative. Da der Stationsalltag auch ohne PJ-Unterstützung gut zu bewältigen ist, muss man aktiv äußern, wenn man Verantwortung übernehmen möchte. Der Wunsch wird dann aber konsequent unterstützt.
Die Atmosphäre im Team war durchgängig freundlich, entspannt und kollegial. Obwohl die Innere Medizin als Gesamtfach nicht mein primäres Interessengebiet ist – perspektivisch sehe ich mich eher im pädiatrischen Bereich – war dieses Tertial ausgesprochen lehrreich und persönlich bereichernd. Rückblickend würde ich es sogar als mein bestes Tertial beurteilen.

Ein Pluspunkt on-top ist natürlich die Lage der Klink: Gerade im Sommer bietet die direkte Nähe zum Wannsee die Möglichkeit, vor oder nach dem Dienst kurz abzuschalten und die Umgebung - eigentlich gar nicht so Berlin typisch in der Natur - zu genießen.
Ein weiterer angenehmer Aspekt war die tägliche gemeinsame Mittagspause um 12 Uhr. Das Essen war kostenfrei, und neben dem klassischen Menü wurde stets ein ayurvedisches Menü angeboten, der Koch kam erst letztes Jahr aus Indien und hat wirklich außergewöhnlich leckeres Essen gezaubert :) – eine Besonderheit, die ich in dieser Form aus keinem anderen Krankenhaus kenne.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
EKGs
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13