Das Tertial hat wirklich Spaß gemacht. Wir waren zu dritt und wurden auf Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie aufgeteilt. Im Rotationsverfahren hat jeder alles einmal gemacht. Man konnte viel im OP mitmachen. Besonders in der Gefäßchirurgie und in der Unfallchirurgie durfte man viel selber machen, z.B. Katheterinterventionen, Metallentfernungen... Eine von uns durfte sogar ein Bein amputieren! Man kann, wenn man möchte, viel Blut abnehmen und Braunülen legen. Wie gesagt: Wenn man möchte. Aber an manchen Tagen ist so viel los, dass man das Pflegerpersonal gerne entlastet. Arztbriefe schreibt man auch, es nimmt aber kein Überhand. Der Kontakt zum Pflegepersonal ist im Allgemeinen sehr gut, Ausnahmen gibts natürlich immer. Das gleiche gilt fürs OP-Personal. Mit den Ärzten kommt man super aus. Alle Assistenten sind sehr nett und lassen einen viel machen. Ich durfte z.B. eine Pleura punktieren. Ober- und Chefärzte sind ebenfalls bemüht, einem viel beizubringen. Man kann in der OP alles fragen, man wird aber nicht mit einem Anatomie-Quiz gequält.
Dienstags, Mittwochs und Donnerstags gibt es Unterricht nach Plan: Chirgurgie, Innere und Anaesthesiologie. Beginn 15 Uhr, manchmal dauerts ein bisschen länger, so dass man erst nach 16 Uhr Feierabend hat. Für viele Unterrichte, z.B. Sono-Kurs, lohnt es sich aber allemal. Sonst darf man auch ruhig mal früher gehen. Manchmal bin ich regelrecht weggeschickt worden, wenn es nix sinnvolles mehr zu tun gab.
Essen gibts 3x tgl. frei und ist genießbar. Unterkunft ist möglich, habe ich aber nicht genutzt.
Einziges Manko: Die Gesamtstimmung und Mitarbeiterzufriedenheit ist etwas getrübt, was wohl nicht zuletzt mit dem Krankenhausmanagement zusammenhängt.
Insgesamt habe ich viel gelernt und kann Chirgurgie in Goslar empfehlen.