Es ist nicht gerade einfach sich ein Auslandstertial in Nordamerika zu organisieren, aber in Montreal geht es über die McGill Uni verhältnismäßig einfach.
Es ist eine super Erfahrung, die ich nicht missen möchte, aber es ist teilweise auch frustrierend zu sehen wie unglaublich wichtig Lehre im kanadischen System ist.
Es ist klar, dass jeder einem gern etwas erklärt, aber es wird auch Gegenleistung erwartet:
Eigene Patienten, eigene Dienste, eigener Pieper, eigene Konsile, klar.
Mir wurde erzählt, dass man in der Gyn sogar selbst Entbindungen machen darf darf, und dass das Selbstverständlich sei.
Das für evtl Gyn Interessierte.
Es gibt Lehrveranstaltungen die kurzfristig von Oberärzten anberaumt werden, einfach weil die Spaß am lehren haben.
Und der Wissenstand der kanadischen Studenten ist extrem hoch. Wenn da gefragt wird was ein Churg Strauss Syndrom ist, weiß es jeder. Und kann es im Detail erklären.
Studenten in Kanada arbeiten ab dem 3ten Studienjahr selbsttätig auf Station. Man ist als Student eigentlich mit den Residents, den Assistenzärzten gleichgestellt.
Studium der Medizin dauert in Kanada 4 Jahre, also sind PJler nach Kanadischem System 4th year medical students.
Man muss für ein Tertial in Montreal über McGill dringend Englisch können, da es eine englischsprachige Uni ist. Französisch hilft, ist aber kein Muss.
Für Infos einfach Mc Gill und elective und medicine googeln, dann findet ihr die Seite der Uni.
Die Bewerbung muss 5 Monate vor Beginn des Tertials raus sein.
Ihr braucht englisch- oder französischsprachige Empfehlungsschreiben von Ärzten bei denen ihr mindestens 4 Wochen gearbeitet habt.
Also bei der nächsten Famulatur unbedingt dran denken sich so etwas ausstellen zu lassen. Im Notfall auch auif Deutsch, dann kann man das selbst übersetzen und dem Chefarzt zur Unterschrift nochmal geben.
Solche Referenzschreiben sind unglaublich wichtig in Amerika .
Man bekommt keinesfalls mehr als 8 Wochen in Montreal.
Ich kann nur empfehlen in den 8 Wochen zwei Rotations à 4 Wochen zu machen, damit man 2 Fachrichtungen sieht.
Am besten vorher mit der Sekretärin der Abteilung in die man will telefonieren und versuchen sich schon einen Platz zu reservieren. Mit denen kann man eventuelle Daten ändern, wenn das deutsche Tertial nicht mit den rotations der Kanadier übereinstimmt. Da lässt sich vieles regeln.
Unterschätzt nicht wie lange es dauert diverse Gesundheitszeugnisse, Impfnachweise und Tuberkulintests zu sammeln. Und auch nicht wieviel Geld das kostet. z.B. Immigrationsuntersuchung allein 250 .
Tuberkulintests kann man in Deutschland nur beim Gesundheitsamt oder Lungenfacharzt durchführen lassen.