Wie auch viele andere bin ich mit sehr hohen Erwartungen nach Luzern gegangen, da das Spital die Jahre zuvor super bewertet wurde. Scheinbar ruht sich das Haus auf seinen Lorbeeren aus und ist meiner Meinung nach von der bisher hohen UHU-Nachfrage verwöhnt. In den 4 Monaten habe ich kaum etwas gelernt, obwohl ich sehr motiviert war und auch viel nachgefragt habe. Häufig kam auf Fragen die Antwort:" Das erklär ich dir später"; und wie man sich denken kann, kam das nie. Als ich selbst versucht habe EKGs zu befunden und dann beim Assi nachgefragt habe, hat der das auch abgetan (aus Unwissen?!). Es fängt schon damit an, dass einem auf Station keiner das Computersystem erklärt und genervt ist, wenn ein neuer UHU kommt, dem man alles neu zeigen muss. Die UHUs werden zum Erledigen von Deppen-jobs ausgenutzt, wie Botengänge machen, telefonieren, Untersuchungen anmelden und Patienten aufnehmen. Eigene Patientenbetreuung gibt es nicht, auch auf Nachfrage nicht. Auf allen Hierarchieebenen existiert kein Teaching, auch die Chefin ignoriert einen als UHU komplett, sodass man schnell merkt, dass man ganz unten in der Hierarchie ist.
In den Sprechstunden auf den Spezialitäten sitzt man nur tatenlos daneben und auch dort sind die Ärzte häufig eher angenervt, da jede Woche ein neuer UHU kommt.
Die Notfallrotation ist sehr arztabhängig, zum Teil rennt man und nimmt einen Patienten nach dem anderen auf und wird dann nicht mal vom Assistenten gerufen, wenn dieser den Pat. mit dem OA bespricht; zum Teil kommt man nicht zum Essen. Es gibt aber auch einige nette Ärzte, die mehr motiviert sind.
Gut sind die Samstagsvisiten, wo man alleine Visite geht und alles fürs Wochenende regelt.
Nicht zu vergessen ist, dass es im Wohnheim keine Backöfen gibt und auch kein Internet.
Insgesamt war das Tertial nur gut erträglich, da andere nette UHUs da waren, mit denen man in der wenigen Freizeit was unternehmen konnte.