Ich ging mit einem mulmigen Gefühl in mein erstes Tertial, weil ich bisher nicht viel Positives über das Juspi gehört hatte.
Es erwies sich aber als total unbegründet:
Direkt am ersten Tag wurden wir durch den OA freundlich begrüßt und auf die Stationen eingeteilt. Danach folgte ein ausführliche Führung durch das Haus.
Die ersten 2 Monate war ich auf der KAR 21 (Privatstation) eingeteilt. Dort beginnt die Visite zwar schon um 7:30, was aber auch bedeutet, dass man pünktlich gehen kann (die Nachmittagsvisite war meistens um 15:30-16:00 beendet). Ich hatte wirklich eine tolle Zeit und habe unglaublich viel gelernt. Meine Stationsärzte haben mich toll eingebunden, ich durfte eigene Patienten betreuen und alle meine Fragen wurden ausführlich beantwortet. Die Zeit die seitens der Ärzte hierfür investiert wurde hat sie mitunter um den püntktlichen Feierabend gebracht. Soviel Angagement für die Ausbildung der PJs habe ich wirklich noch nirgends erlebt.
Meine Aufgaben auf Station:
Visite, Betreuung von 1-2 eigenen Patienten, hin und wieder eine Blutentnahme (es gibt einen Blutentnahmedienst, sogar am Samstag!), PVKs legen, Erstantibiosen anhängen, arterielle BGAs, (LZ-)EKGs auswerten (immer mit ausführlichem Feedback), Verschlussdruckmessung, Schellong-Test, Kurvenvisite
weitere Möglichkeiten während des Tages: Funktionsmitarbeit (ECHO, SONO, Herz-Katheter, usw.), Röntgenbesprechung, Ambulanz (dort Patienten aufnehmen und versorgen)
Auf freiwilliger Basis konnten wir auch wochenweise auf die Intensivstation rotieren. Aber auch bei den Wochenenddiensten bekommt man tolle Eindrücke von der Intensivmedizin.
Die Fortbildungen fanden mit einer Ausnahme immer statt und waren sehr abwechslungsreich. Die Themen konnten wir uns meistens selbst wünschen.
Studientage haben wir 12 bekommen, die wir kumulieren konnten. Außerdem gab es die Möglichkeit mit Wochenenddiensten zusätzliche freie Tage zu erarbeiten.