Man operiert eher nicht mit (noch nicht mal Haken halten), nimmt kein Blut ab, macht keine Aufnahmen oder Untersuchungen. Morgens findet eine Visite ohne Zeit für Erklärungen oder Fragen statt, dann gehen die Oberärzte in den OP, wo man nicht gebraucht wird. Auf Station machen die Assistenten Papierkram bei der man auch nicht benötigt wird. Man hat im Prinzip keine Funktion, weshalb es schnell langweilig wird. Die Stationen sind sehr groß mit vielen Mitarbeitern, sodass ein Kontakt zur Pflege wie in Deutschland nicht wirklich möglich ist, denn jeden Tag sind andere Gesichter da.
Man kann in den Teams (Leber, unterer GI, oberer GI, akut, Verbrennungen etc.) tauschen und nachmittags bei den Oberärzten mit in die Sprechstunde gehen, wo man sich auch mal mit Patienten unterhalten und Anamnese machen kann.
Dafür sind die Assistenten sehr nett und interessiert (auch, wenn bei weitem nicht so viel erklärt wird wie in Deutschland) ist immer Zeit für einen kostenlosen Kaffee nach der Visite in einer Lounge, man kann früh gehen und auch mal ne Woche zum Reisen frei nehmen. Ich war weit und breit die einzige PJlerin.
Bewerbung
Teilweise extrem kurzfristige Zusage (z.B. Anfang Januar, wenn es Ende Januar los geht). Die Sekretärin kann man aber anrufen und ich habe dann etwas früher Bescheid bekommen. Bewerbung ist erst so ab einem halben Jahr vorher etwa möglich. Man muss für die Bewerbung und das Visum inkl. Gesundheitscheck viel Bürokratie überwinden. Wenn das Reisen im Vordergrund steht, lohnt es sich aber!