Die Ärzte auf Station waren sehr freundlich und kannten Deutsche PJler bereits.
Der Tag begann früh morgens ( 6:45 Uhr) mit einer Visite an die sich die OPs anschlossen. Als Student durfte man leider nicht viel selbst im OP machen. Oft war man sogar nicht eingewaschen. Nur ab und zu durfte man ein paar Hautnähte setzen.
Während der OPs haben die Chirurgen erklärt was sie gerade machen und den Studenten viele Fragen gestellt.
Während meines Aufenthalts waren 8 australische Studenten in der Chirurgie eingeteilt. Für sie gab es ca. 3 mal in der Woche Studenten Unterricht an dem ich auch teilnehmen durfte.
Nachmittags hatten 2 Studenten immer einen gemeinsamen Untersuchungsraum in der Ambulanz und durften zusammen Patienten untersuchen. Anschließend mussten sie diese dann dem Oberarzt vorstellen.
Als Austauschstudent durfte man oft gegen 3 Uhr gehen. Die australischen Studenten blieben jedoch meistens bis 6 Uhr.
Auch konnte man 1 Woche in die Urologie rotieren und sich urologische Eingriffe ansehen.
Mittagessen wurde nicht gestellt, aber wir hatten jeden Tag eine lange Mittagspause und die Ärzte haben auch öfter Kaffee und Kuchen für die Studenten spendiert.
Kittel gibt es in Australien nicht und es wird erwartetet, dass man sich angemessen kleidet ( "business chic").
Insgesamt waren die Wochen gut. Während des Tertials konnte ich leider nicht so viel von Australien sehen wie ich gewollt hätte.
Bewerbung
Ich habe mich im September 2017 ( also 10 Monate for PJ Beginn) an der University of Queensland für ein 8 wöchiges elective in Brisbane beworben. Ich brauchte relativ viele Dokumente ( TOEFL, Impftiter, verschiedene Versicherungen, Letter of good standing, Empfehlungsschreiben etc.) und auch recht viel Geduld, da es tlw. einige Wochen dauerte bis man eine Antwort bekam.
Zusätzlich muss man ein teure Untersuchung( 300 Euro) beim einem von der Botschaft bestimmten Arzt in Deutschland absolvieren, um so ein Visum zu erhalten.
Mit der Zusage wurde ich einem Lehrkrankenhaus zugeteilt ( manche Lehrkrankenhäuser liegen auch etwas außerhalb der Stadt). Ich landete im QEII, bei dem es sich um das kleinste Lehrkrankenhaus der Universität handelt mit gerade einmal 200 Betten.