Zum einen haben sich die PJ-Verantwortlichen sichtlich bemüht, auf die Kritik der letzten PJler einzugehen und Dinge zu verändern. Und viele Assistenzärztinnen und -Ärzte waren auch nett und sehr bemüht. Und wie erwähnt konnte man besonders immer in die gastroenterologische Funktionsabteilung kommen, wo man stets nett aufgenommen wurde und es wurde eine Mitfahrt mit dem Rettungsdienst organisiert.
Dennoch kann ich insbesondere den Einsatz auf der Station 3a nicht empfehlen, da hier ein ziemliches Chaos herrscht und die Stationsärzte allein gelassen werden. Die mangelende Organisation wirkt sich auf alle Beteiligten aus und dementsprechend schlecht ist der Kontakt zur Pflege, die wiederum ihren Unmut an den armen FSJlern ablassen, oder, ab und zu, auch an den PJlern.
Ich hatte hier häufiger den Eindruck, dass ich als einziger Student im Krankenhaus zu der Zeit dazu eingesetzt wurde, Lücken zu füllen und fehlende Kapazitäten zu ersetzen, was aber nicht die Idee des praktischen Jahres ist. So war es ein ziemliches Theater, als ich mal die Tage freinehmen wollte, die ich mir durch Dienste erarbeitet hatte. Es hatte mich erstaunt und wundert mich noch immer, wie dies mir erschwert wurde, obwohl es die offizielle Regelung war. Hier hätte ich schlicht ein selbstverständliches Entgegenkommen erwartet, gerade aus dem Grund, dass die Studenten mit ihrem Einsatz für Entlastung sorgen, zudem es in anderen Bundesländern noch immer einen Studientag pro Woche (!) gibt. (Einige Wochen später wurde diese Regel tatsächlich geändert, sodass man zwar nicht mehr so lange für einen Dienst bleiben muss, aber auch nur einen halben Tag freibekommt, wodurch das Angebot, an Diensten teilzunehmen, deutlich unattraktiver wurde.) Auf Station 2b hingegen waren die Abläufe deutlich besser organisiert, die Pflegekräfte waren entspannter und ich hatte tatsächlich das Gefühl, hier etwas mitzunehmen, sodass diese Station durchaus empfehlenswert ist.
Das Ganze besserte sich dadurch, dass nach einiger Zeit andere PJlerinnen kamen und dadurch auch wieder Fortbildungen angeboten wurden und ich nicht mehr als Einzelkämpfer unterwegs war.
Dennoch kann ich zusammenfassend dieses Tertial trotz der sichtlichen Bemühungen nicht empfehlen, hauptsächlich aufgrund der generellen Zustände auf der Station 3a und des rätselhaften Umgangs mit meinem Wunsch nach freien Tagen.