Die besten 4 Monate meines bisherigen Studiums! Das Team der Anästhesie in Großburgwedel ist einfach der Wahnsinn. Alle sind super nett und an der Ausbildung der Studenten interessiert. Man darf absolut alles machen und wird überall sorgfältig angeleitet. Die ersten 8 Wochen war ich im OP und die letzten 8 Wochen auf der interdisziplinären Intensivstation
OP: Nach und nach konnte man im Prinzip die gesamte Narkose selbst durchführen (natürlich immer unter Aufsicht und mit super Betreuung). Ich habe intubieren gelernt, Maskenbeatmung durchführen, Larynxmasken anwenden, Magensonden legen und so weiter. Im Aufwachraum durfte ich Spinalanästhesien stechen und mich sogar mal an peripheren Kathetern (femoralis, ischiadicus) versuchen. Auch die chirurgischen Kollegen sind sehr nett und binden einen gerne ebenfalls etwas ein. Man lernt also deutlich mehr als nur Anästhesiologisches. Es gibt 6 OP Sääle (ACH, UCH, Uro, Gyn, Uro-Endoskopie, Sectio-Saal). Auch bei Sectios war ich hier und da dabei und da es keine Pädiater am KRH GBW gibt, kümmern sich die Anästhesisten um die Erstuntersuchung der Neugeborenen (APGAR und U1), was einfach super klasse ist! Da darf man auch mal ein Kleines selber durchchecken.
Intensivstation: Hier wurde ich sofort ins Team integriert und habe nicht nur Braunülen gelegt, ab und an Blut abgenommen oder Briefe geschrieben, sondern auch teilweise eigene Patienten betreut und Verordnungspläne entworfen. Außerdem wurde mir des Legen von ZVKs, arteriellen Zugängen und Thoraxdrainagen beigebracht. Arterien durfte ich schließlich auch selbstständig legen. Wann immer ich Hilfe brauchte, war jemand da, man war also nie völlig überfordert! Selbst Bronchoskopieren konnte ich etwas lernen. Und Pleurasonographie. Wenn man zur Diagnostik oder Therapie der Patienten Ideen hatte, wurden diese immer mit eingezogen und man fühlte sich super schnell als vollwärtiges Mitglied des Teams. Auch in Notfallsituationen (bei Neuzugängen) wurde ich richtig eingebunden und konnte auch da mal einen ZVK legen. Die Pflege war super nett und hat einem gerne einiges gezeigt.
PJ-Unterricht gab es auch ab und zu, es klappte nicht immer, aber meistens. Neben Naht- und Gipskurs von den Chirurgen, gab es auch Fortbidungen in Uro, Gyn und Innere - alle haben sich viel Mühe gegeben.
Insgesamt kann ich nicht einen negativen Punkt über die Abteilung oder das Tertial finden. Es war einfach traumhaft und ich war unfassbar traurig wie schnell die Zeit verging und als ich wieder weg musste. Das Krankenhaus ist zwar recht klein, aber man sieht unheimlich viele Krankheitsbilder, auch auf der Intensivstation sind krasse Fälle dabei. Etwas kompliziert kann nur evtl die Anreise zum Krankenhaus sein, wenn man kein Auto hat und aus Hannover kommen muss. Aber die 50min Zugfahrt (je nachdem wo genau man herkommt) sind es absolut wert und auch die 30min mit dem Auto kein Thema.