Positiv:
- Alle Mitarbeiter und alle Ärzte sind sehr nett und freundlich. Man kann sich immer an jemanden wenden und bekommt Auskunft etc.
- Der Aufenthalt ist komplett durchorganisiert und man erhält zu Beginn eine Info-Mappe mit Allem, was man während des Aufenthalts benötigt. Man wird wie ein „normaler“ Mitarbeiter behandelt, muss sich ein- und ausstempeln, bekommt ein Telefon, ein eigenes Emailkonto und kann bspw. auch vergünstigte Eintrittskarten für Schwimmbäder erwerben.
- Die Hauptaufgabe als UHU ist es die Patienten für den nächsten Tag in der Nachmittagsbesprechung vorzustellen. Dabei lernt man sich schnell einen Überblick über die Berichte zu verschaffen und das Wichtigste für die Patientenvorstellung vorzubereiten.
- Das Essen ist sehr gut, es gibt eine riesige Auswahl und ist abwechslungsreich.
- Für Bereitschaftsdienste werden extra ca. 2,40 CHF/Std bezahlt, wird man gerufen bekommt man ca. 6 CHF/Std für die Zeit, die man da war. (Man stempelt sich immer ein und aus). Es gibt pro Monat 50CHF als Essensgutschein, damit kann man etwa 6x in der Kantine essen gehen.
- Die Klinik ist modern und man ist fest eingeteilt in verschiedene Bereiche: Notaufnahme, Patientenaufnahme, Station, OP.
- Als UHU kann man im Klinikwohnheim zusammen mit anderen UHUs in WGs wohnen, man lernt viele neue Leute kennen und erfährt, wie es in anderen Abteilungen der Klinik läuft, tauscht Erfahrungen aus, kocht zusammen, kann zusammen Städtetrips (nach Zürich, Luzern etc.) unternehmen uvm.
Negativ:
- Besonders schade fand ich, dass man so gut wie nichts im OP machen darf. In 2 Monaten mit sehr vielen OP-Tagen durfte ich eine einzige ca. 5 cm lange Wunde intrakutan nähen und das, obwohl ich oft gefragt habe und versichert habe, dass ich das komplett selbstständig nähen kann, da ich das schon oft gemacht habe. Für jemanden, der chirurgisch interessiert ist, ist das enttäuschend.
- Von dem Gehalt, das im Arbeitsvertrag steht, landet nur etwa die Hälfte auf dem eigenen Konto, da sehr viel abgezogen wird (Sozialabgaben, Miete, Kabelfernsehgebühr, Bearbeitungsgebühr von der schweizer und der deutschen Bank (bei deutschem Konto))… Für manche deutschen Unis muss man eine Äquivalenzbescheinigung für die PJ Zeit von der Uni Zürich für 50 CHF erwerben.
- Es gibt leider keinen regelmäßigen PJ Unterricht, selten bespricht ein Assistent mit den UHUs ein Krankheitsbild.
- Leider besteht so gut wie kein Kontakt zu Oberärzten bzw. leitenden Ärzten. Erst auf Nachfrage werden einem Dinge erklärt im OP.
- Ohne Auto ist es eher schwierig in ein Skigebiet zu kommen. Das Parken ist in St. Gallen kostenpflichtig, am besten man kauft sich eine „Monats-Parkkarte“.
Fazit: Allen Chirurgie-Fans, die gerne im OP sind und darauf hoffen, mehr als nur zuschauen zu können, denen kann ich die Klinik nicht empfehlen. Wer gerne einmal grössere Bauch-OPs sehen möchte, der kann bei vielen verschiedenen OPs dabei sein. Das Arbeitsklima ist gut. Man lernt, wie sich der Alltag später anfühlt, da man häufig 12 Std/Tag und mehr in der Klinik ist.
Bewerbung
3/4 Jahr vor Antritt über die Hompage des KSSG.
https://www.kssg.ch/ihre-karriere-bildung/bildung/studium
https://www.kssg.ch/sites/default/files/media_document/2017-12/Brosch%C3%BCre_Information_Unterassistenten_V8.pdf