Die Klinik für Hämato/Onkologie war für mich als Teil des Innere-Tertials eine sehr schöne, spannende und angenehme Zeit. Jeden Morgen beginnt der Tag mit Blut abnehmen, Infusionen anhängen und Flexülen legen, dabei helfen dir auch die Schwestern und andere Ärzte und wenn du dann noch Zeit hast, kannst du auch Visite mit laufen. Danach bespricht das Team die Patienten auf Station, wobei man viel mitnehmen kann und den Behandlungsablauf der einzelnen Patienten gut nachvollziehen kann. Danach müssen die Aufnahmen abgearbeitet werden, dabei kannst du dich intensiv mit einem Patienten auseinander setzten, Ports anstechen, dir schon einen weiteren Plan für den Patienten überlegen und gegebenenfalls Untersuchungen anmelden. Die Aufnahmen werden alle nach dem gemeinsamen Mittagessen besprochen. Danach schreiben alle die Briefe für den Tag danach, meistens bist du ca. 16:00 Uhr fertig, manchmal darfst du auch eher gehen wenn nichts mehr zutun ist.
Pro:
- kleines nettes Team mit einem tollen Chef, du kannst jeden Fragen, alle erklären sehr gut und gern und sind immer bereit dir etwas beizubringen
- die Arbeitsbelastung ist angenehm obwohl man viel lernt, der Tagesablauf ist super strukturiert
- du bist zusätzlich da und niemand hat etwas dagegen, wenn du mal nicht da bist (1 Studientag in zwei Wochen, kann auch gesammelt werden)
- Beckenkammpunktionen und sowas kannst du auch gegebenenfalls machen, zusätzlich kannst du auch bei jeder Untersuchung von Patienten der Station zuschauen (z.B. Sonos, ERCP)
- es gab die Möglichkeit an einem sehr sinnvollen Probeexamen teilzunehmen
- du hast dein eigenes Telefon und einen Computerzugang, die Bezahlung ist im Vergleich mit anderen Krankenhäusern gar nicht so schlecht
Con:
- die genauen Behandlungsmethoden von den tausend verschiedenen Krankheiten kannst du in der kurzen Zeit nicht lernen, es ist extrem umfangreich und speziell, jedoch bekommst du ein Gefühl für die Krankheitsbilder und du bist danach sicherer im Umgang mit Tumorpatienten
- es gibt keinen Einführungstag allgemein in das Tertial
- die Unterkünfte sind sehr schnell weg und du musst dich zeitig kümmern, Frau Gowin ist leider manchmal auch etwas schusselig und du solltest dir alles schriftlich geben lassen
- das Essen ist teuer und an manchen Tagen nicht zumutbar
- die Kleidung bekommt man nur über eine Wäscheausgabe, welche nur ganz kurz am Tag auf hat, wo man meistens eh keine Zeit hat, ich musste öfter für frische Wäsche an mehreren Stellen nachfragen