PJ-Tertial Innere in CHU Vaudois Lausanne (6/2019 bis 8/2019)

Station(en)
Kardiologie, Gastro-Enterologie, Infektiologie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Zuerst generelle Infos: Die Uni Lausanne bietet Praktika für Medizinstudenten in der Regel erst ab einer Dauer von 3 Monaten an. Falls ihr also ein gesplittetes Tertial dort absolvieren wollt, könnte es also schwierig werden, aber im Zweifel könnt ihr es einfach mit der Bewerbung versuchen. Zudem bestehen Praktika aus einzelnen einmonatigen Abschnitten, die immer nur am ersten und am letzten Tag des Monats beginnen. Das bedeutet also, dass das Praktikum in Lausanne nie ganz genau mit den vorgegebenen Tertialzeiten übereinstimmen wird. Für mich und mehrere andere PJler bedeutete das konkret, dass wir uns zwischen 17 Wochen Praktikum (also eine Woche zu viel) oder 13 Wochen (also 3 Wochen Fehlzeit in Anspruch nehmen) entscheiden mussten. Ich habe die 3 Wochen Fehlzeit in Anspruch genomen (2 Wochen vor Tertialbeginn und eine Woche am Ende) und habe das nicht bereut. Vergütet wird das Praktikum mit circa 900€ monatlich plus ca. 400€ monatlich wenn eure Uni eine Partnerschaft mit Lausanne hat und ihr es als SEMP-Aufenthalt organisiert.
Zum Praktikum selbst: Falls ihr ein Tertial in der Chirurgie oder in der Inneren absolviert werdet ihr drei (oder vier) einmonatige Stationen auswählen müssen. Die mögliche Auswahl hängt wahrscheinlich maßgeblich davon ab, wie früh im Voraus ihr euch bewerbt. Ich habe mich für Kardiologie, Gastroenterologie und Infektiologie entschieden und die Erfahrungen waren alle sehr unterschiedlich. In der Gastroenterologie gibt es aktuell noch keine richtige Station (ab nächstem Jahr wohl schon), daher verbrachte ich viel Zeit in der Ambulanz und in der Funktionsabteilung und konnte Sprechstunden, Ulraschalluntersuchungen, Koloskopien, ÖGDs, ERCPs etc. sehen und hatte kürzere Tage in der Klinik als in anderen Abteilungen. In der Kardiologie hatten wir relativ lange Arbeitstage und mussten uns hauptsächlich um die Patientenaufnahmen kümmern. Um von der Patientenversorgung selbst viel mitzubekommen, musste man sich schon aktiv bemühen, da die Ärzte selbst sehr beschäftigt und etwas gestresst waren. Fortbildungen gab es mehrmals die Woche (meistens Mittags mit Sandwiches oder Pizza). Die Infektiologie war wahrscheinlich meine interessanteste Rotation. Hier hat man am meisten Möglichkeiten, sich selbst um Patienten zu kümmern, man sieht viele verschiedene Krankheitsbilder und lernt jede Menge über Erreger und Antibiotikatherapie.
Alles in allem ist man am CHUV in Lausanne schon um die Lehre bemüht und die Qualität der Patientenversorgung ist sehr hoch, auch ist das Krankenhaus extrem modern ausgestattet. Der Umgang mit Studenten und die Stimmung unter den Ärzten war nach meiner Erfahrung stets sehr gut. Ihr werdet in diesem Tertial viel lernen aber wahrscheinlich auch viel Zeit in der Klinik verbringen, auf 8:00-17:00 solltet ihr euch auf den meisten Stationen einstellen. Ihr arbeitet von Montag bis Freitag, Wochenenddienste gibt es für Studenten meistens nicht. Da ich im Sommer in Lausanne war hat mich das überhaupt nicht gestört, da ich abends und am Wochenende immer noch genügend Zeit hatte, etwas zu unternehmen.
Zur Stadt Lausanne und Umgebung: Die Stadt Lausanne und die Umgebung sind im Sommer wunderschön, insbesondere falls ihr Fans der Natur seid (Wandern, Klettern, Schwimmen) werdet ihr auf keinen Fall zu kurz kommen. Falls ihr Fans von Großstädten seid, dann ist Lausanne vielleicht nicht optimal für euch, denn, dass Lausanne nur knappe 150.000 Einwohner hat, merkt man schon. Die Städte in der Umgebung geben sich jedoch viel Mühe und im Sommer sind viele Festivals und andere Veranstaltungen geboten.
Die Lebensqualität ist hier ziemlich hoch und die Preise sind selbstverständlich auf einem für die Schweiz üblichen gehobenen Niveau. Dank der Vergütung plus ggf. SEMP-Geld lässt sich während des Tertials aber problemlos ein bescheidenes Studentenleben bestreiten. Man wird halt seltener in eine Bar oder ein Restaurant gehen können als gewohnt. Eine Unterkunft könnt ihr normalerweise über die Uni bekommen, diese wird mit so 500 CHF zu buche schlagen. Alternativ sucht ihr euch eine WG oder eine Wohnung über die Facebook-Gruppe "LAUSANNE à louer - bouche à oreille". Dieses könnte möglicherweise aber etwas teurer ausfallen.

Ich kann einTertial in Lausanne nur wärmstens weiterempfehlen, die Lehre und Betreuung sind sicherlich überdurchschnittlich und noch dazu müsst ihr keine nervigen Blutentnahmen und sonstige undankbare und für Deutschland übliche Tätigkeiten übernehmen. Im werdet ihr in der malerischen Gegend rund um Lausanne eine wunderschöne Zeit verbringen.
Bewerbung
Die Bewerbung sollte nach meiner Erfahrung mindestens ein halbes Jahr im Voraus an stages_med@unil.ch oder falls eure Uni Partneruni von Lausanne ist direkt an mobilite_med@unil.ch erfolgen. Genauere Infos zu Deadlines, Rahmenbedingungen und den benötigten Dokumenten findet ihr über Google auf der Webseite der Uni Lausanne. Insgesamt ist der Bewerbungsprozess aber ziemlich unkompliziert und Rückmeldunge erhaltet ihr relativ zügig. Die Uni Lausanne ist da relativ gut organisiert.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
900 (1300)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27