Die Kinder- und Jugendmedizin besteht in Freital aus einer einzigen Station, eine gesonderte Neo gibt es nicht, Neugeborene ab der 32. Woche werden auf der Station im Neugeborenen-Zimmer mitbetreut. Ebenso pädiatrische Patienten der Unfall- und Bauchchirurgie. Des Weiteren ist direkt auf Stationsebene die Ambulanz/Kinder-Notaufnahme, in der kein fester Dienst eingeteilt ist, sondern der im normalen Frühdienst von den Ärzten auf Station mitbetreut wird.
Das Team ist sehr klein und besteht nur aus Chefarzt, Oberärztin, 2 Fachärztinnen und 5 Assistenzärztinnen. Das hat mir aber gut gefallen, da man das Team nach wenigen Wochen so gut kannte, dass man vieles übernehmen durfte. Natürlich darf man bei den unterschiedlichen Ärzten unterschiedlich viel machen, untersuchen und Blutabnehmen/Flexülen legen war allerdings immer möglich, selbst beim Neugeborenen. Teilweise durfte ich auch Patienten komplett selbst aufnehmen und mir schon mal eine Therapie überlegen, die dann noch einmal besprochen und abgesegnet wurde. Zu den U-Untersuchungen durfte ich, so oft es sich anbot, auch immer mit und sie dann später auch selbst durchführen, ebenso wie die Abnahme des Stoffwechselscreenings.
Da man auch immer mit in die Ambulanz gehen kann, sieht man in Freital insgesamt viel allgemeine Pädiatrie, vom fieberhaften Infekt über die GE bis zum SHT, aber auch häufige bauch- und unfallchirurgische Fälle wie Appendizitiden oder kindliche Frakturen und deren Versorgung. Die wirklich schwerwiegenden Fälle kommen selten, in meiner Zeit hatten wir u.a. die Erstdiagnose eines Medulloblastoms, eine angeborene Zwerchfellhernie und ein vmtl. Kawasaki-Syndrom.
Wer also die super seltenen und spannenden Fälle sehen will, und sich z.B. sehr für Neonatologie interessiert, für den ist Freital einfach zu klein. Für mich war es allerdings genau richtig, und für Leute, die z.B. gerne Allgemeinmedizin machen möchten, eignet sich Freital auf jeden Fall, da man hier alles sieht, was man als Haus- oder
gar Landarzt pädiatrisch gebrauchen könnte.
PS: Falls ihr von der Oberärztin gehört haben solltet, die die meiste Zeit sehr nett sein soll, aber doch manchmal ihre komische Momente hat-sie geht Ende des Jahres in Rente, also keine Sorge ;)