Meine 4 Monate KPJ auf der Inneren in Hohenems waren so viel besser als erwartet und ich wollte am Ende gar nicht mehr weg! Ich weiß, dass Hohenems als KPJ Ort anfänglich sicher etwas abschreckend wirkt - es ist wirklich ein super kleiner Ort mitten im Nirgendwo aber absolut zu empfehlen für alle, die einfach ein sehr liebes Team und extrem viel lernen wollen. Schon angefangen dabei, dass die Bewerbung einfach abgelaufen ist und man eine Wohnung gratis dazu bekommt die direkt an das Klinikareal angebaut ist. Darin befindet sich auch alles was man braucht, sauber und genug Platz - vielleicht als einziger Hinweis: Es sind immer 2 Studenten pro Wohnung eingeteilt, es gibt 2 einzelne Betten aber keine getrennten Zimmer.
Zum KPJ selber: Ich war auf der Inneren II - die beste Station überhaupt. Ich hab mich von Tag 1 an wie zuhause gefühlt. Ich hatte einen eigenen Betreuer der sich auch wirklich um mich gekümmert hat. In der Früh beginnt der Tag um 7:30 mit der Morgen-Besprechung. Danach geht man auf die Station und legt alle Leitungen oder macht Blutabnahmen die offen sind. Dann macht man die Aufnahmen (sehr viele tagesstationäre Chemopatienten) - ca. 4 pro Tag und je nach Zeit geht man dann bei der Visite mit. Dabei ist jeden Tag viel erklärt worden und ich durfte auch mein eigenes Zimmer vorbereiten und selber visitieren. Die Pflege, die bei der Visite dabei ist, schreibt dann immer auf einen Zettel was bei jedem Patienten noch zu erledigen ist. (Therapien anmelden, Diagnostik anmelden, Kurven vorschreiben, Leitungen legen, Minimentaltest, Rheumastatus, Schellong Tests, ABI messen, BGA's stechen, Aufklärungen, Knochenmarks-, Pleura-, Aszitespunktionen, ...) Und all diese Sachen darf man als KPJler auch machen!! Egal ob Oberärzte, Assistenzärze, Basisärzte oder Pflege - man konnte immer etwas fragen und es wurde sich auch generell Zeit für einen genommen. Was mir besonders gefallen hat war, dass die Arztbriefe die man diktiert hat mit Kommentaren von dem zuständigen OA zurückgeschickt wurden falls Verbesserungen notwendig waren und um einfach einen Lerneffekt zu haben. Ein weiteres Highlight ist, dass die Internisten in Hohenems auch als Notärzte fahren und man sich dafür anmelden konnte und auch oft mitfahren + je nach Arzt auch einiges selber machen durfte. In die Endoskopie kann man auch mal dazu, wenn man Lust hat. Und oft einmal rufen die Ärzte sogar aus dem Schall oder von der Intensivstation extra auf den Stationen an um den KPJlern Bescheid zu geben, dass etwas cooles zu sehen wäre!! Am Ende von meinen 16 Wochen war ich noch 1 Woche auf der Ambulanz und 1 Woche auf der Palliativstation - mit dem mobilen Palliativteam darf man auch 1x mitfahren, spannend zu sehen. (Je nach Interesse kann man diese Zeiten aber auch verlängern)
Ich kann wirklich keine Kritik finden, weil die Zeit dort einfach so unfassbar schön und lehrreich war! Das Team hier ist wirklich wie eine kleine Familie. Auf der Inneren II haben Pflege und Ärzte auch immer zusammen gefrühstückt und auch gern und gut zusammen gearbeitet. Und auch mit den anderen KPJlern und Turnusärzten hat man sich immer mal wieder in der Freizeit getroffen und irgendwas unternommen.
Somit kann ich Hohenems wirklich nur jedem empfehlen! Die anderen Städte in Vorarlberg sind auch wirklich schnell und leicht erreichbar, falls man mal nach der Arbeit noch was unternehmen will. Hohenems ist kuschlig klein, es gibt ein paar Cafés aber sonst nicht wirklich viel. Ein Spar und ein Hofer sind in der Nähe von der Wohnung und das Krankenhaus liegt auch direkt neben dem Bahnhof. Ich kann mir grade nicht vorstellen, dass irgend ein anderes Modul während meinem KPJ noch besser werden kann und möchte Hohenems allen ans Herz legen!
Bewerbung
ca. 3 Jahre davor einfach eine Email ans Sekretariat der Inneren Medizin, damals war noch alles frei - also spätere Bewerbung hätte sicher auch gereicht