Was mir gut gefiel: Ich konnte alles mitmachen was ich wollte, war mehrmals mit bei EKTs, bin mit auf Konsile gefahren, habe Lumbalpunktionen gemacht. Ich durfte eigene Patienten aufnehmen und betreuen und hatte dabei immer Anprechpartner, auch Fragen wurden mir immer gern beantwortet. Das Arbeitsklima war sehr angenehm, sowohl Pflege als auch Ärzte haben mich sehr freundlich ins Team aufgenommen.
Was mir nicht gefiel: Die Arbeitszeiten. In der ersten Rotation war der Stationsarzt alleine für 24 Patienten zuständig. Ich musste jeden Tag bis 17 Uhr bleiben und habe gefühlt nichts gemacht als Visite und Gespräche zu dokumentieren. Aussagen wie "für einen PJler organisieren wir kein Seminar, das lohnt sich nicht" haben es nicht besser gemacht. In der zweiten Rotation durfte ich oft eher gehen, aber auch dort musste ich konsequent meiner Lehre hinterherlaufen. So habe ich dann schon etwas gelernt, mit der Zeit verging mir aber auch einfach die Lust, ständig Fragen zu stellen und mich um ein Seminar zu kümmern. Weiterer Minuspunkt: Es gibt keine Cafeteria, Essen muss man sich selbst mitbringen. Was ich auch super nervig fand war, dass Uneinigkeiten auf den höheren Ebenen so offensichtlich vor allen ausgelebt werden. Jeder Oberarzt scheint eine andere Meinung und einen anderen Wissensstand zu haben. Man merkt recht deutlich, dass die Strukturen im Haus schon lange bestehen und keine Änderungsmotivation besteht.