PJ-Tertial Geriatrie in Jakobi Krankenhaus Rheine (1/2020 bis 3/2020)
Station(en)
Allgemeine Geriatrie, Palliativ
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Ich habe die Hälfte meines inneren Tertials in der Geriatrie des Jakobi Krankenhaus Rheine absolviert, was sich als absoluter Glücksgriff herausgestellt hat! Besonders hervorheben möchte ich die sehr freundliche und ausgesprochen herzliche Atmosphäre im gesamten Haus. Es gibt flache Hierarchien; PJler sind von Beginn an vollwertige Teammitglieder. Nicht nur innerhalb der Assistenzärzte, sondern auch gegenüber den Oberärzten und der Chefin habe ich die Stimmung immer als angenehm empfunden. Ich würde mich jederzeit wieder für die Geri in Rheine entscheiden!
Die Tage fangen immer um kurz vor 8 mit einer Röntgen- und anschließenden Frühbesprechung an. Anfangs wird man einem festen Assistenzarzt zugeordnet, den man dann im Laufe des Tages begleitet (und dabei selbst immer eigenständiger wird). So hast du definitiv immer eine konkrete Ansprechperson und irrst nicht verloren über die Krankenhausflure, wie man das ja leider sonst auch schon mal erlebt. Ansonsten laufen die Tage so ab, wie man sie sich klassischerweise in der Inneren vorstellt: ausführliche Visiten und Untersuchungen, Besprechung der Fieberkurven, der Medis, der weiteren Therapiemöglichkeiten (Ergo, Logo, Physio usw). Absoluter Vorteil der Geriatrie ist, das eine ganzheitliche Medizin verfolgt wird und du als Anfänger daraus sehr viel mitnehmen kannst. Man nimmt sich i.d.R. sehr viel Zeit für die Patienten und kann deren Entwicklung gut verfolgen. Die Behandlung der älteren Menschen steht der Behandlung von jüngeren Patienten auf anderen internistischen Stationen in nichts nach- so gibt es z.B. auch eine hauseigene Intensivstation. Außerdem haben die Älteren natürlich oft schon eine lange Problemliste und du musst dich an alles Mögliche erinnern- wie war das nochmal in der Kardio, Gastro, Nephro... ?! :)
Es wird jeden Tag gemeinsam um 12 Uhr Mittag gegessen.
Nachmittags wird das erledigt, was sich über den Tag so angehäuft hat (wozu natürlich auch Briefe gehören). Es wird gern gesehen, wenn du dich an den Briefen beteiligst, aber alles absolut im Rahmen! Generell wurde ich zu nichts verpflichtet, sondern höchstens gebeten. Ich wurde aktiv nach Hause geschickt, wenn nichts mehr Spannendes passierte. Es sind alle sehr bemüht, dass du eine gute Zeit im PJ hast! Gleiches gilt übrigens auch für Blutentnahmen und Zugänge- die BE werden morgens schon ohne deine Hilfe vom Blutentnahmedienst erledigt und man soll ggf. mal die übernehmen, die zu einem späteren Zeitpunkt anfallen. Zugänge sind dort eine ärztliche Aufgabe und wenn du dich dafür anbietest, freuen und bedanken sich alle. Wenn man Lust auf Diagnostik hat, kann man sich übrigens immer an den Sonos und Echos beteiligen oder mal in der Endoskopie zuschauen.
3x wtl. finden gemeinsam mit allen PJlern aus dem Mathias Spital Fortbildungen statt. Donnerstags ist das ein EKG Kurs, montags und mittwochs sind die Fächer bunt gemischt. Ich bin immer gern zu den Fortbildungen gegangen und habe sie als sehr lehrreich empfunden.
Das Einzige, was mich nach einer Weile etwas gestört hat, war das Pendeln aus Münster. Die Zugfahrt dauert eine halbe Stunde, incl Weg zum Bahnhof und Krankenhaus habe ich aber definitiv eine Stunde pro Strecke einrechnen müssen. Wenn man ein Fahrrad in Rheine zur Verfügung hat, ist man vielleicht etwas schneller. Allerdings ist die Verbindung echt gut und es fahren sehr oft Züge, sodass du zumindest nie lange warten musst!! Sollte es dir zu sehr auf den Keks gehen, bietet dir das Krankenhaus übrigens auch eine kostenlose Unterkunft an :)
Fazit: Für dieses schöne Tertial würde ich jederzeit wieder Pendeln. Das sagt eigentlich alles! Danke an alle Beteiligten.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte über das bundesweite PJ Portal, wo man sich für das Mathias Spital anmelden kann. Der Einsatz im Jakobi Krankenhaus konnte vor Ort unkompliziert vereinbart werden.
