PJ-Tertial Geriatrie in Jakobi Krankenhaus Rheine (12/2021 bis 2/2022)
Station(en)
G3, Palliativ
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Im Rahmen meines Innere-Tertials am Mathias-Spital Rheine habe ich den größten Teil meiner Zeit in der Geriatrie im Jakobi-Krankenhaus verbracht , daher verdient diese Zeit eine gesonderte Bewertung.
Besonders positiv ist mir in der Abteilung der freundliche Umgang miteinander in Erinnerung geblieben. Vom ersten Tag an wurden wir als PJler im Sekretariat herzlich und namentlich begrüßt und mit Namensschildern, Telefonen, Telefonlisten, einem PC-Arbeitsplatz im Arztzimmer, Coronaschnelltests und Masken versorgt, was ja leider im PJ keine Selbstverständlichkeit darstellt. Auch der Orbiszugang ließ sich komplikationslos freischalten.
Der Tag startet gegen 7:55 Uhr mit einer Röntgenbesprechung, sodass der Zug von Münster nach Rheine, der von ca. 7:00 bis 7:33 Uhr fährt unser Transportmittel der Wahl war. Leider war pandemiebedingt eine Teilnahme an der morgendlichen Röntgenbesprechung wegen der Personenzahlbegrenzung im Raum nicht mehr möglich, sodass wir die Zeit für eine Frühstückspause in der Cafeteria nutzen konnten.
Auf Station wurden uns im Bereich der jeweils zuständigen Stationsärzte eigene Zimmer übertragen. Die Übergabe auf Station erfolgte meist gegen 8:45 Uhr, sodass man vorher noch genügend Zeit hatte, Laborwerte, Anforderungen etc. zu bearbeiten und im eigenen Zimmer vorbeizuschauen. Blutentnahmen und Viggos hielten sich in Grenzen. Im Verlaufe des Vormittages fanden dann noch die Visiten mit den Stations- und Oberärzten statt und man konnte auch in die Funktionsabteilungen (Sono, Endoskopie) mitgehen. Die geriatrischen Patienten bringen häufig verschiedene Krankheitsbilder gleichzeitig mit, sodass man auch in kurzer Zeit viele verschiedene medikamentöse Therapien kennenlernt. Durch das geriatrische Frührehabilitationsprogramm war auch der Kontakt zu den Physio- und Ergotherapeuten vorhanden. Als PJler konnten wir eine exklusive Führung durch die Physiotherapieabteilung mitmachen und an einer hausinternen Fortbildung zur Lymphdrainage teilnehmen.
Auch eine Rotation auf die Palliativstation ist für ein bis zwei Wochen möglich. Dort wurden wir von einer sehr motivierten Assistenzärztin mitgenommen und konnten Visiten, Angehörigengespräche, Stationsbesprechungen mitmachen, dokumentieren und Anforderungen erstellen.
Als PJler kann man auch ein paar Tage auf der Demenzstation vorbeischauen und die Patienten dort kennenlernen. Hier war allerdings recht wenig eigenständige Tätigkeit möglich.
In meiner letzten Woche war ich komplett in der Endoskopie, wo ich nach ein paar Tagen selber angeleitet wurde, mit dem Gastroskop Biopsien zu entnehmen. Außerdem habe ich hier zum ersten Mal fiberendoskopische Schluckuntersuchungen in Zusammenarbeit mit der Logopädie sehen können.
Da das Jakobi-Krankenhaus ca. 20-30 Minuten Fußweg vom Mathias-Spital entfernt liegt, war es kein Problem an den Seminartagen Montag, Mittwoch und Donnerstag rechtzeitig das Haus zu verlassen, um rüberzulaufen, zu Mittag zu essen und am Seminar teilzunehmen, und anschließend nach Hause zu gehen. Bei den Seminaren sind insbesondere der EKG-Kurs und die Seminare der Chefin aus der Geriatrie zu empfehlen.
Wir konnten auch den ein oder anderen Spätdienst mitmachen, in dem man entweder mit dem Dienstarzt der Intensivstation mitgeht oder aber mit dem anderen Dienstarzt alle anfallenden Arbeiten auf den Stationen sowie die Neuaufnahmen mitmacht. Auf der Intensivstation werden sowohl die geriatrischen als auch die endokrinologisch-nephrologisch-diabetologischen Intensivpatienten des Hauses betreut.
Zum Abschluss wurden wir von der Chefin persönlich mit einem kleinen Abschiedsgeschenk verabschiedet.
Fazit: Ich möchte kein Internist werden, kann aber trotzdem guten Gewissens weiterempfehlen, im Rahmen des Inneren Tertials in Rheine einen Abstecher ins Jakobi-Krankenhaus zu planen.