PJ-Tertial Neurologie in Universitaetsklinikum Mannheim (7/2020 bis 9/2020)

Station(en)
Normalstation (14-2), Stroke Unit + 13-2, Ambulanz, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Im Rahmen meines Wahlfaches war ich in der Neurologischen Klinik am UMM. Dort werden alle neurologischen Krankheitsbilder behandelt.
Ein Schwerpunkt liegt den neurovaskulären und neuroimmunologischen Erkrankungen. Zum Zeitpunkt des PJ wurde die Sektion neurodegenerativen Erkrankungen aufgebaut. Zusätzlich gibt es für alle Bereiche der Neurologie Spezialambulanzen.
Die Qualität des PJ war zwischen der Normalstation, der Stroke Unit, der Ambulanz und der Notaufnahme sehr unterschiedlich.
Zunächst möchte ich sagen, dass nahezu alle Mitarbeiter*innen sehr nett zu mir waren und bemüht waren mir etwas beizubringen. Jedoch war die Zeit besonders knapp (sogar noch mehr als wir es alle bereits schon kennen). Besonders auf Normalstation führte dies dazu, dass ich viel zuarbeiten musste, was mir nicht viel
inhaltlich gebracht hat. So habe ich alle Blutentnahmen (meist zwischen 8-12) und alle Nadeln (meist zwischen 2-6) gelegt. Offiziell gibt es einen studentischen Blutentnahmedienst, welcher aber in meiner Zeit dort nicht kam.
Zudem waren die Vorstellung der Aufnahmen ggü. dem Oberarzt meist erst ab 16 Uhr, sodass Überstunden auf Normalstation die Regel waren. Zwar hätte man gehen können, aber dies war am Tag das interessanteste. Insgesamt kann ich die Normalstation nicht empfehlen.

Auf der Stroke Unit hingegen habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Besonders zu erwähnen ist Prof. Angelika Alonso. Sie ist mit Abstand die beste Oberärztin unter der ich je gearbeitet habe. Sie hat ein festes Schema bei der täglichen OA-Visite, sodass nichts vergessen geht. Ihre wertschätzende und freundliche Art motivieren einen sehr. Auf der Stroke Unit habe ich eigene Patienten betreut (was auch so gewünscht ist) und rückbesprochen. Durch das neu eingeführte 3-Schicht-Modell waren die meisten Hilfsarbeiten auf den Nachtdienst ausgelagert worden. Somit hatte man als PJler die gleichen Aufgaben wie die AA.

Die Ambulanz stellt das Highlight der Neurologischen Klinik dar. Die MTAs sind alle sehr erfahren und sind, wenn man freundlich fragt, immer bereit einem was beizubringen. Hier kann man die Funktionsdiagnostik mit Sonographie, ENG / EMG und EEGs sich anschauen und selber mitmachen. Zudem kommen interessante Patienten in die Sprechstunde und man sieht schnell viele pathologische Untersuchungsbefunde, die einen zur Einordnung helfen. Der Funktionsoberarzt Dr. V. Held beantwortete alle meine Fragen immer sehr gewissenhaft und lehrreich.

In der Notaufnahme hatte ich die Möglichkeit bei weniger dringenden Triagepatienten die Anamnese zu erheben und die KU durchzuführen und Briefvorschläge zu schreiben. Bei Schlaganfällen oder einem Status epilepticus konnte ich den kompletten Verlauf in der Notaufnahme beobachten.

Man kann es so zusammenfassen: mit schlechten Bedingungen geben sich die Mitarbeiter*innen die größte Mühe. Viel Zeit geht mit der technischen Schwäche von SAP (gefühlt die Version von 2001) und der Übertagung von händischen Befunden drauf, was sehr frustrierend seien kann.
Insgesamt habe ich jedoch im PJ wirklich viel gelernt und möchte diese Eindrücke nicht missen. Die schlechte Notengebung kommt überwiegend durch das gesamte UMM zustande und nicht aufgrund der schlechten Leistungen/fehlender Freundlichkeit/fehlender Wissensvermittlung. Großer Minuspunkt: Der auf der Webseite angegebene PJ-Unterricht der Neurologischen Klinik fand nie statt (ob dies nur an Corona lag, wage ich zu bezweifeln). Für mein medizinisches Leben profitiere ich auf vielfältige Weise von diesem PJ Abschnitt.
Bewerbung
Über das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Mannheim
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
430

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
2
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3