PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Altenburger Land (3/2020 bis 6/2020)

Station(en)
24, 15
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Das Chirurgie-Tertial in Altenburg ist in feste Rotationen von 8 Wochen Unfallchirurgie und 8 Wochen Allgemeinchirurgie aufgeteilt. Während einer der Rotationen wird man für 7 Tage in die Notaufnahme für die Spätschichten eingeteilt.
Unfallchirurgie:
In der Unfallchirurgie/Orthopädie hatte ich das Pech, den 1. Corona-Lockdown genau zu erwischen, d.h. von orthopädischen/elektiven Eingriffen und Krankheitsbildern habe ich kaum etwas gesehen, dafür das volle Spektrum an unfallchirurgischen Fällen.
Grundsätzlich werden Pjler*innen für Knie- und Hüft-TEPs fest eingeteilt und können sich untereinander absprechen, wer in welche OP geht. Bei allen anderen OPs kann man, wenn man möchte, meist zuschauen, wird jedoch nicht mit an den Tisch genommen. Je nach Operateur*in wird viel oder wenig erklärt, auf Nachfragen antworten aber die meisten gerne und freuen sich über Interesse.
Auf Station war die Hauptaufgabe Briefe schreiben. Auf Station 24 ist das aber keine Pflicht, ich konnte beispielsweise auch in OPs oder in Sprechstunden mitgehen, die mich interessiert haben, auch wenn noch nicht alle Briefe fertig waren. Hier schreibt auch mal ein Oberarzt schnell einen Brief zu Ende. Leider war das Besuchen der Sprechstunden durch Corona kaum möglich, ist aber sonst sehr zu empfehlen!
Der lehrmotivierteste Oberarzt, der mir in den durch Corona vielen freien Stunden viel erklärte, hat sich leider inzwischen in einer Praxis niedergelassen. Aber auch die anderen Ärzt*innen auf Station haben gerne mal was erklärt. Einziges Manko: von einigen Kollengen muss man den ein oder anderen sexistischen Kommentar ab und zu leider einstecken. Dennoch insgesamt nettes Team, von dem man grundsätzlich schon respektiert und in dem viel gelacht wird.
Notaufnahme:
Jede*r Pjler*in der Chirurgie und Anästhesie wird einmal für 7 Tage am Stück (Mo-So) in die Notaufnahme eingeteilt (und bekommt dafür zwei Ausgleichstage frei). Dort sieht man das ganze Spektrum an chirurgischen Notfällen, darf oft schonmal voruntersuchen und auch gerne mal nähen, wenn man möchte.
Allgemeinchirurgie:
In der Allgemein- und Viszeralchirurgie war es einfach schön. Ich wurde auf Station 15 mit dem Satz „Wir schreien hier niemanden an. Wenn du was falsch machst, wirst du halt ausgelacht.“ begrüßt. Im Arztzimmer herrscht (meist) gute Stimmung, Pjler*innen werden ernst genommen und mit einbezogen. Man wird immer mit auf Visite genommen.
Im OP werden Pjler*innen nur für wenige OPs fest eingeteilt. Man kann aber bei jeder OP zuschauen, darf fast immer, wenn man den*die Operateur*in fragt, mit an den Tisch und wird, wenn möglich, in die OP mit eingebunden. Die Altenburger Chirurg*innen decken ein großes Spektrum ab, von Klassikern wie Cholezystektomie über große Tumor-Hemikolektomien, thoraxchirurgischen Eingriffen, bis zu Carotis-OPs und Amputationen.
Wer nicht gerne in den OP will, kann auch viel auf Station sein, Briefe schreiben, Aufnahmen machen und Sprechstunden besuchen (auch hier sehr lehrreich!) etc.
Auf gemeinsames Mittagessen wird Wert gelegt, wenn man über den Mittag nicht im OP steht, wird man angerufen und gefragt, ob man mitessen möchte.
Allgemeine Infos zum PJ in Altenburg:
Das PJ ist sehr gut organisiert, das Klinikum ist sehr bemüht um seine Pjler*innen. Eigentlich gibt es eine Menge praktischer Kurse, leider konnte bei uns nur der Nahtkurs stattfinden. Der EKG-Kurs, der sonst wöchentlich stattfindet, der Gipskurs, der Ultraschallkurs und der Endoskopiekurs fielen coronabedingt aus.
Das Klinikum stellt Pjler*innen Wohnungen (möbiliert, Ausstattung sehr unterschiedlich, immer W-Lan, z.T. keine Waschmaschine), zahlt 597€ im Monat, stellt Arbeitskleidung und Spind und man bekommt täglich ein Mittagessen gratis.
Man hat pro Woche einen Studientag. Die Studientage kann man legen, wie man möchte, und auch sammeln, muss sie nur rechtzeitig beim Sekretariat eintragen lassen und sich z.T. mit den anderen Pjler*innen absprechen, weil in jeder chirurgischen Abteilung immer ein*e Pjler*in da sein sollte.
Bewerbung
Einschreibung über's PJ-Portal.
Wer eine Wohnung möchte, frühzeitig beim Klinikum melden!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Notaufnahme
Gipsanlage
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2