Ich habe mein chirurgisches Tertial mit der Labormedizin geplittet und kann dies nur sehr denjenigen empfehlen, die ähnlich wie ich wenig OP-affin sind und gerne einen tieferen Einblick in diagnostische Abläufe bekommen wollen.
Insgesamt war ich 6 Wochen im Labor. Meine Zeit dort wurde ab Tag 1 sehr gut organisiert. Bei Ankunft im Sekretariat des Chefs habe ich direkt einen Rotationsplan erhalten, auf dem ich einsehen konnte wann ich wo eingeteilt bin. In den 6 Wochen bin ich durch (fast) alle Bereiche des Labors rotiert. So war ich im Zentrallabor/klinische Chemie, wo ich vor allem die größtenteils automatisierte Arbeit an den Automaten mit anschauen durfte, in der Gerinnung, wo ich in der Sprechstunde der Chefin hospitieren und dem MTA's bei der Arbeit helfen konnte, in der Hämatologie, wo ich Blutausstriche mikroskopieren konnte und einen tieferen Einblick in hämatologische Erkrankungen bekam, in der Mikobiologie, wo ich im Tuberkuloselabor die Untersuchungen mitmachen konnte und auch Bakterienkulturen anlegen und Präparate mikroskopieren durfte und in der Immunologie, wo ich selbst Fluoreszenzpräparate herstellen und mikroskopieren konnte. Man ist dort als PJler meist mit den MTA's unterwegs, allerdings nehmen sich die Labormediziner auch immer sehr viel Zeit dir Dinge zu erklären oder dir zu Beginn deiner Zeit eine Einführungen in das spezielle Fachgebiet zu geben. Die Arbeitszeiten sind sehr unterschiedlich, je nachdem, wo man gerade ist. Meistens habe ich aber um 8Uhr oder 8:30Uhr angefangen und durfte dann auch zwischen 14 und 15Uhr gehen.
Ich kann die Labormedizin nur jedem empfehlen, der ein paar abwechslungsreiche und interessante Wochen abseits des Stationsstresses verleben will ;)