In Italien gehören Blutabnahmen und Zugänge zur Aufgabe der Schwestern, diese sind deutlich fitter und haben mehr Ahnung als in Deutschland im Schnitt.
Auf Station wird man als PJler überall sehr nett aufgenommen und freundlich und mit Respekt behandelt, auch das Team war im gesamten Haus sehr nett und es gab nicht diese typischen Hierarchiekriege.
Da im KH Bruneck fast alle Ärzte ihre Assistentenzeit in anderen Kliniken verbracht haben, gibt es quasi keine Assistenzärzte oder Famulanten oderso, daher wissen viele Ärzte nicht was man als PJler alles schon so kann oder darf. Wenn man aber fragt, ob man zB den Ultraschall selbst machen kann etc. wird das gerne gesehen und dann auch erklärt. Generell sollte man schon Eigeninitiative zeigen, wenn man etwas lernen will, von selbst erklären die wenigsten ausführlich.
In Südtirol gibt es quasi keine niedergelassenen Fachärzte, daher werden auch zB ambulante kardiologische Abklärungen im Krankenhaus in einer gesonderten Sprechstunde durchgeführt, so dass man auch "Praxistätigkeit" miterlebt.
Ich durfte sehr frei zwischen den Stationen rotieren und war nirgends so fest eingeplant (Reha/Palliativstation, Pneumologische Station, Kardiologische/Gemischt Internistische Station, onkologische Tagesklinik). Unterricht gab es keinen, die meisten Ärzte erklären aber sehr gerne und nehmen sich auch Zeit für z.B. EKG Kurs oder intensive Fallbesprechungen.
Während ich dort war, sollten wir einmal in der Frühbesprechung einen Vortrag über ein Krankheitsbild oder eine aktuelle Leitlinie halten, ansonsten kann man relativ frei wählen wie viel Aufwand man betreiben will oder wie viel man chillen will.
Mittagessen ist ein absolutes Highlight (3 Gänge, selbst gekocht, regionale Spezialitäten) und gratis für PJler.
Wie in Italien so üblich gibt es hier im Haus auch die obligatorische Espressopause nach der Frühbesprechung und nach der Visite, das ist natürlich auch ein Bonus.
Bruneck ist eine sehr kleine Stadt, man erreicht aber alles fußläufig und ist super schnell an sehr vielen Ausflugszielen in der Region.
Kann das PJ da insgesamt sehr empfehlen, kann mir aber vorstellen in einem Maximalversorgerhaus schon mehr und intensivere Krankheitsbilder zu sehen. Das war für mich in diesem Fall nicht relevant, da ich später auch keine Tätigkeit in der Inneren Medizin anpeile :D
Bewerbung
ca. 6 Monate vorher über Frau Dr. Neumair, Orga über sie ist top!
Für PJ im Winter gerne etwas früher bewerben, erst recht wenn man in die Chirurgie will (Skiunfälle scheinen heiß begehrt zu sein bei PJlern)
