Ich war 4 Wochen für die Herz- und Gefäßchirurgie eingeplant. Angefangen habe ich auf der herzchirurgischen Station. Hier bestand meine Hauptaufgabe aus >20 Blutentnahmen, Verbandswechsel, Klammern ziehen und all dem, worauf die Stationsärztin keine Lust hat. Es herrschte eine sehr unangenehme Atmosphäre, es wurde nur erwartet, dass man schuftet. Es gab keine Betreuung und keinen Unterricht.
Im OP ist man höchstens von Anästhesieseite willkommen, vorausgesetzt der Anästhesist motzt einen nicht an. Ich habe bei einer OP assistiert (glücklicherweise die beiden freundlichsten Chirurgen erwischt), ansonsten ist man nicht mit am Tisch. Ich kann eine solche Rotation wirklich niemandem empfehlen. Deshalb dann der Wechsel nach 2 Wochen in die Gefäßchirurgie. Die Noten beziehen sich ausschließlich auf die Herzchirurgie.
In der Gefäßchirurgie war es besser, wenngleich wenig OPs stattfinden. Dennoch war ich dort jederzeit willkommen, durfte Nähen, habe Fragen gestellt und habe mich einfach gut akzeptiert gefühlt. Ich habe viel über Wundversorgung und Diagnostik gelernt. Eine extrem freundliche Stationsassistentin übernimmt die Blutentnahmen, betreut aber gerne die PJler bei Fragen zum Thema Verbandswechsel, Wundpflege etc. Einer der Assistenzärzte hat sich mir direkt als derjenige vorgestellt, der am liebsten PJler unter seine Fittiche nimmt. Mit ihm hat es wirklich sehr viel Spaß gemacht. Alles im allem ist die Gefäßchirurgie ein kleines Fach, mit dem ich nie viele Berührungspunkte hatte, aber im Vergleich zur Herzchirurgie und vor allem aufgrund des Teams waren es recht angenehme zwei Wochen. Falls ihr wirklich in die HGC müsst, schaut primär in die Gefäßchirurgie!
